Claudia Gempp

Der DRK-Kleiderladen in der Güterstraße feiert Geburtstag. Er wurde vor genau zehn Jahren, im Januar 2010, gegründet und bietet seither gepflegte Mode zum kleinen Preis an. Dieses Jubiläum hat das Team des Kleiderladens am Mittwoch in den freundlichen Räumen an der Güterstraße mit vielen Gästen gebührend gefeiert und sich an die Anfänge des Ladens zurückerinnert.

Unter den Besuchern waren Vertreter der politischen Fraktionen, von sozialen Einrichtungen und des Deutschen Roten Kreuzes. Auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt gratulierte für die „zehnjährige Erfolgsgeschichte, die 2018 zu Recht mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet wurde“, wie er sagte. Er wertete es als ein gutes Zeichen, dass das Preisgeld sofort in den Laden investiert wurde und dass die hier engagierten Menschen mit viel Herzblut dabei seien, einige sogar von Anfang an.

Umsatz steigt von Jahr zu Jahr

„Die Idee, die Motivation und die Freude, dass man anderen Menschen etwas Gutes tun kann, zeichnet den Laden aus“, sagte der OB. Ausdrücklich bedankte er sich bei den 19 ehrenamtlichen Helferinnen für ihr „großartiges Engagement“ und für den Rahmen, der durch das DRK als stabiler Faktor gesetzt werde. Dabei gehe es auch um zehn Jahre Nachhaltigkeit.

So werden Textilien, die sonst vielleicht weggeworfen würde, wiederverwendet. Und keiner der Kunden bekäme das Gefühl, als Bittsteller aufzutreten, man könne würdevoll einkaufen. Auch Irene Knauber, Vorsitzende des DRK-Ortsvereins, hob hervor, dass diese soziale Einrichtung nur existieren könne, weil „ganz viele fleißige Hände einen wertvollen Beitrag leisten in einer Zeit, in der es bei vielen Menschen finanziell ganz schnell eng werden kann“. Einen besonderen Dank richtete sie an Karin Lützelschwab, die Leiterin des DRK-Sozialdienstes: „Sie ist der gute Geist, der hinter allem steht.“

DRK-Geschäftsführer Manfred Gollin wählte für seinen Rückblick das Thema „Netzwerke“. Die Idee für so einen Laden sei schon länger vorhanden gewesen, sagte er. Es habe jedoch an günstigen Räumen gefehlt. Eine Unterbringung im DRK-Haus an der Römerstraße sei wegen der Lage nicht infrage gekommen.

Mitten in diese Überlegungen kam das Angebot der städtischen Wohnbau, die Räume in der Güterstraße 4 neu zu vermieten, nachdem die dortige Kfz-Stelle umgezogen war, erinnerte Manfred Gollin. Die günstige Miete habe die die Möglichkeit geboten, die Pläne zu verwirklichen. Der DRK-Vorstand sei allerdings der Meinung gewesen, dass nicht mehr als 2000 bis 3000 Euro Verlust entstehen dürften, anderenfalls könnte man das Projekt nicht realisieren.

Die Sorge war allerdings unbegründet, denn der Umsatz werde von Jahr zu Jahr höher, freute sich Gollin. Es habe seinerzeit aber auch die große Frage im Raum gestanden: „Wo kriege ich Leute her, die Zeit opfern, eine kostenlose Arbeit zu leisten?“ Diese wurden bekanntlich gefunden, und Gollin bedankte sich bei ihnen für die beispielhafte ehrenamtliche Leistung zugunsten des DRK: „Unsere Damen machen einen richtig guten Job.“