Rheinfelden Im Fokus des Ortschaftsrats Herten steht vor allem der Kita-Ausbau zu einer Ganztagsbetreuung. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats wurde dabei um jede Formulierung gerungen, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. Kritik äußerte Fraktionssprecher Nico Kiefer (SPD) dabei an der Stadtverwaltung, die keine aktuellen Zahlen zur Verfügung stelle, sodass man sich darauf konzentriere, was zuletzt Stand der Dinge war.
Ausdrücklich sprach Kiefer sich für Mittel im Haushaltsplan 2026 für das Aufstellen von zwei Bauwagen aus, um dort Kinder zu betreuen. Dies sei das Mindeste an Verantwortung, die die Stadt jungen Familien in Herten schulde, weil man nicht darauf warten könne, bis die geplante Kita im Baugebiet Römern eines Tages verwirklicht ist.
Kontrovers diskutiert wurde das Dauerthema Scheffelhalle, die seit Jahren sanierungsbedürftig ist. Bekannt wurde, dass die Halle im kommenden Jahr einen neuen Boden erhalten soll. Dies stehe fest, so Ortsvorsteher Matthias Reiske. Weil das Dach jedoch undicht ist und es in die Halle hineinregnet, fordern die Ortschaftsräte zunächst jedoch Mittel für die Dachsanierung.
Gleichzeitig plädierten die Ortschaftsräte dafür, auf das Jahr 2027 zu warten, weil bis dahin Mittel für einen Hallenneubau in Aussicht gestellt wurden. Was im Hinblick auf die Scheffelhalle die richtige Lösung ist, wird jedoch von der Haushaltslage der Stadt abhängen. Dabei wurde immer wieder die Angst vor einer kompletten Schließung wegen zu massiver Mängel als „Worst-Case-Szenario“ genannt.
Nicht ganz zufrieden mit den kontroversen Debatten in der Sitzung des Ortschaftsrats Herten zeigte sich der Hertener CDU-Stadtrat Markus Hiltensberger. Er meinte, die Zeiten seien noch nie so gut gewesen wie jetzt, um angesichts der drohenden Sanierungskosten die Verwaltung vielleicht doch noch zu einem Hallenneubau zu bewegen. Hiltensberger wies darauf hin, dass es wichtig sei, mit einer deutlichen Stimme zu sprechen und die Forderung nach einem Hallenneubau trotz aller Finanznöte aufrecht zu halten.
Relativ schnell einigten sich die Ortschaftsräte indes darauf, Planungsmittel für den Bebauungsplan Herten-Ortsmitte¦I und den Bebauungsplan Römern in den Haushalt für das Jahr 2026 einzustellen. Für das ehemalige Schulgelände (Hauptschulgebäude und historisches Schulhaus) forderten die Räte, dass die Gebäudehülle des historischen Schulgebäudes saniert wird und Planungsmittel für einen Generationen-Campus unter Erhalt des historischen Gebäudes, für den Jugendkeller Morgenrot sowie den Spielplatz an der Meraner Straße für den Haushalt 2026 beantragt werden.
Zu den weiteren Forderungen des Ortschaftsrats Herten zählten die Sanierung des Hauses Rabenfels, wo zunächst die zeitliche Verlängerung des Sanierungsgebietes von der Verwaltung beantragt werden muss, wie auch die Fertigstellung des Radwegenetzes zwischen Rheinfelden und der Nachbargemeinde Grenzach-Wyhlen.
Nico Kiefer (SPD) wies zudem darauf hin, dass sowohl die Sanierung des Hauses Rabenfels als auch das alte Schulgelände mit dem historischen Gebäude große Bedeutung für die öffentliche Nutzung durch die Hertener Vereine haben. Daher sei es für Herten sehr wichtig, gerade für diese Projekte Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen.
Weitere Mittel wurden für die Gemeindestraßen auf Hertener Gebiet beantragt, die sich an vielen Stellen in desolatem Zustand befinden würden.