Rheinfelden Zwischen den Rheinfelder Ortsteilen Minseln und Karsau soll ein Fuß- und Radweg entstehen. Drei vom Ingenieurbüro Dabrunz & Leppert in einer Machbarkeitsstudie erarbeitete Wegevarianten haben die Ortschaftsräte von Minseln und Karsau jetzt allerdings abgelehnt. Stattdessen soll im bereits vorhandenen Wegenetz eine Radverbindung eingerichtet werden.
Zunächst stellte Frank Dabrunz in der jüngsten Sitzung drei vom Planungsbüro erstellte Varianten vor. Zu diesem Zeitpunkt war längst klar, dass keine von ihnen Zustimmung finden wird. Darin waren sich zuvor die beiden Ortsvorsteherinnen Evelinde Klein (Minseln) und Sibylle Jung (Karsau) einig geworden. „Wir haben im Vorfeld schon darüber gesprochen und festgestellt, dass es eigentlich nicht umsetzbar ist“, sagte Klein.
Die Gründe dafür lägen auf der Hand: Zum einen würde keine der Varianten aufgrund großer Umwege und Steigungen von Radfahrern akzeptiert werden. Zum anderen sei die laut der Planung angedachte Zerschneidung landwirtschaftlich genutzter Flächen nicht vertretbar. Auch seien die geschätzten Gesamtkosten von bis zu 1,3 Millionen Euro schlicht nicht tragbar, hieß es. Nach seinen Ausführungen musste auch Dabrunz einräumen: „Eine wirklich schöne und sinnvolle Rad- und Fußwegverbindung zwischen Minseln und Karsau wird es meines Erachtens nicht geben können. Die Topografie gibt es einfach nicht her.“
Ortsvorsteherin Sibylle Jung erläuterte im Karsauer Ortschaftsrat, dass laut der Rheinfelder Stadtverwaltung dieser „Trampelpfad“ insbesondere am Ortseingang von Minseln, zu eng gebaut und diese Lage zu gefährlich sei. „Nachdem aufgrund der beengten Verhältnisse eine straßenbegleitende Führung aus rechtlichen Gründen, es geht um die Verkehrssicherheit, nicht möglich ist, wurden Varianten untersucht, die auf den Zehntenweg führen“, heißt die Erläuterung.
Anstatt klein beizugeben, haben sich die beiden Ortsvorsteherinnen eine alternative Strecke unter Nutzung des zwischen den Stadtteilen Minseln und Karsau bereits bestehenden Wegenetzes überlegt. So hat der Ortschaftsrat Karsau beschlossen, für die Fuß- und Radwegverbindung Karsau – Minseln Mittel im Haushalt 2026 anzufordern, um die Verbesserung des Belags mit Feinsplit auf dem Feldweg Auf dem Berg zu realisieren. „Die Machbarkeitsstudie wollen wir nicht weiter verfolgen, aber das bestehende Wegenetz soll nutzbar gemacht werden“, so Sibylle Jung.
Dafür konnte sich auch Amtsleiter Tobias Obert von der Stadtverwaltung in der Sitzung in Minseln erwärmen. „Wenn wir zwei Ortsteile haben, die denselben Weg wünschen, habe ich die Hoffnung, dass der Gemeinderat dem auch zustimmen wird.“ Er gab aber zu bedenken, dass auch der alternative Weg alles andere als optimal sein werde. Auch er sei steil und zudem mit Pflastersteinen versehen.