Es gab einige gute Nachrichten in der Sitzung des Abwasserzweckverbands Rheinfelden/Schwörstadt, die am Mittwoch im Rheinfelder Rathaus stattgefunden hat. So sinkt, trotz steigender Schulden des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung Rheinfelden/Schwörstadt, die Zinsbelastung. Auch soll die Sanierung des Regenüberlaufbeckens in Warmbach – die sich länger gezogen hatte als geplant – im Frühjahr abgeschlossen werden. Die Erweiterung der Kläranlage Schwörstadt wird außerdem vermutlich günstiger als geplant.
Kläranlage Schwörstadt
„Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zur Erweiterung und Betriebsoptimierung der Kläranlage Schwörstadt. Monika Marx von der Tiefbauabteilung berichtete, dass die Erneuerung der Maschinentechnik und Steuerungstechnik sowie die meisten Maßnahmen im Betriebsgebäude wie die Einrichtung eines Schwarzweißbereichs abgeschlossen seien. Der Baubeginn war im Mai 2017 gewesen.
Jochen Molitor vom Ingenieurbüro SAG berichtete, dass nicht nur ein neues Nachklärbecken gebaut, sondern an allen Becken gearbeitet wurde. „Das war ein komplizierter Eingriff in die Kläranlage, da alles bei laufendem Betrieb gemacht wurde“, so Molitor. Aufgrund der vielen Bauabschnitte verzögerte sich zwar die Bauzeit, dafür wird der Kostenrahmen von 3,36 Millionen Euro voraussichtlich um 300.000 Euro unterschritten.
Regenüberlaufbecken Warmbach
Die Betonsanierung des Regenüberlaufbeckens in Warmbach war im Oktober 2017 begonnen worden und eigentlich hätte die Maßnahme Ende 2018 abgeschlossen sein sollen. Der komplette Beckenbereich wurde saniert. Die Schäden an den Wänden der Becken waren aber größer als erwartet, so dass sich die Maßnahme verzögerte, berichtete Molitor. Mittlerweile sind die drei Becken wieder in Betrieb. Ärgerlich sei auch gewesen, dass in einem Becken von einer Firma unsauber gearbeitet worden sei und nachgebessert werden musste. Derzeit stehen die Arbeiten witterungsbedingt still.
Zudem passierte während der Bauarbeiten ein Schadensfall an einer Abschottung, der derzeit noch bei den Versicherungen liegt. Laut Marx werden die veranschlagten Haushaltsmittel in Höhe von 2,2 Millionen Euro ausgeschöpft. Es lagen aber noch nicht alle Rechnungen vor. Sie schätzt, dass die Kosten der Betonsanierung um 250.000 Euro höher ausfallen dürften. Das Regenüberlaufbecken soll im Frühjahr 2020 fertig sein.
Jahresabschluss 2018
Stadtkämmerer Udo Düssel stellte den Jahresabschluss 2018 des Eigenbetriebs vor. Das Jahr sei gut verlaufen und die Betriebskosten wurden eingehalten. Die Betriebskostenumlage betrug 2,2 Millionen Euro. Auf die Zinsumlage entfielen 190.000 Euro. Durch günstige Umschuldungen sinkt die Zinsumlage seit 2015, obgleich die Schulden steigen. Die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen betrugen 2018 13,1 Millionen Euro. „Bei den Investitionen war es holpriger“, so Düssel. Rund 400.000 Euro für Baumaßnahmen wurden nicht ausgeschöpft und ins nächste Haushaltsjahr übertragen. Einstimmig stellte das Gremium den Jahresabschluss 2018 fest.
Haushaltsplan 2020
Im Haushaltsjahr 2020 steigt die Betriebskostenumlage auf 2,57 Millionen Euro. Die Zinsumlage beträgt 107.000 Euro. Der Haushalt sieht eine Kreditaufnahme von 387.000 Euro für Investitionen vor. Davon sind 268.000 Euro für das Regenüberlaufbecken in Warmbach und 75.000 Euro für die Schaltanlage des Pumpwerks Riedmatt veranschlagt. Tilgungen sind in Höhe von 700.000 Euro geplant. Der Schuldenstand zum 31. Dezember 2020 beträgt dann 13,2 Millionen Euro. Ende 2019 waren es 13,5 Millionen Euro. Die Verbandsversammlung stimmte dem Haushaltsplan 2020 einstimmig zu.
Jahresbericht 2019
Betriebsleiter Jürgen Nass erstattete Bericht für das Betriebsjahr 2019. Die Abwassermenge in der Kläranlage Herten beträgt 3,1 Millionen Kubikmeter. Der Strombedarf für die Anlage mit Regenüberlaufbecken kann zu 44 Prozent mit der Verstromung von Klärgas gedeckt werden. Die Gasproduktion betrug 435.000 Kubikmeter. Es wurden 38 Tonnen Sand, 48 Tonnen Rechengut und 2243 Tonnen Schlamm entsorgt. Die Abbaugrade von Phosphaten, Stickstoffen und anderen Verschmutzungen reichen von 84 bis 97 Prozent.
In der Anlage in Schwörstadt wurden 734.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt. Durch die Stromerzeugung mit Klärgas können 28 Prozent des Bedarfs der Kläranlage mit Regenüberlaufbecken gedeckt werden. Die Gasproduktion lag bei 67.000 Kubikmeter. Elf Tonnen Sand, 65 Kubikmeter Rechengut und 405 Tonnen Schlamm wurden entsorgt. Nass erwartete aufgrund der Erneuerung der Kläranlage in Schwörstadt Verbesserungen bei den Abbaugraden sowie bei der Stromerzeugung.