Claudia Gempp

Herr Cerff, haben sich in diesem Jahr genügend Kinder und Jugendliche für die Sternsingeraktion gemeldet, so dass alle geplanten Besuche durchgeführt werden können?

Als ich in meinen Weihnachtsurlaub aufgebrochen bin, sah es so aus, als ob für die ganze Kernstadt gerade einmal eine Gruppe zustande käme. Da habe ich in den Weihnachtsgottesdiensten noch einmal Werbung gemacht, und zum Glück haben sich über das Wochenende dann doch noch ein paar Kinder gemeldet; zum Beispiel hat sich unser Sommerlager Leinegg bereit erklärt, eine Gruppe zu stellen. Stand heute: Wir werden zwei oder drei Gruppen sein, was aber für so ein großes Gebiet natürlich nicht viel ist. Daher werden auch schon seit Jahren nur noch die Menschen besucht, die sich zuvor angemeldet haben. Aber die angemeldeten Kinder freuen sich sehr.

Ist es heute schwieriger geworden, genügend Teilnehmer zu finden, schließlich sind die drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar und ihre Begleitung bei jedem Wetter viele Stunden unterwegs.

Da muss man ein wenig unterscheiden. Im ländlichen Raum, rund um die Kernstadt, etwa in den Ortsteilen Herten, Eichsel oder Minseln ist es leichter. Im Dorf ist der Zusammenhalt größer und daher auch die Bereitschaft der Kinder, beim Sternsingen mitzumachen. Außerdem erscheint es mir wichtig, die Kinder persönlich anzusprechen, und da haben wir im städtischen Bereich auf jeden Fall unsere Schwierigkeiten.

Woran liegt das?

Kirche im Allgemeinen ist ein Sozialraum: Da sind die Kinder ein Spiegelbild des ehrenamtlichen Engagements allgemein. Die Kinder machen gerne bei den Sternsingern, den Ministranten oder dem Sommerlager mit, weil sie dort Freunde treffen und sich in der Gruppe wohl fühlen. Dazu gehört für die meisten Kinder aber, dass sie bereits mindestens eine Person bei den Sternsingern kennen. Wenn dann noch eine „Regenerfahrung“ aus dem vergangenen Jahr hinzukommt, ist die Suche nach Kinder besonders mühsam – da kann der Zweck der Aktion noch so sinnvoll sein. Daher würde ich mir auch wünschen, dass im nächsten Jahr die Sternsingeraktion in Rheinfelden – wie ja auch in den Teilorten – wieder ehrenamtlich organisiert wird, zum Beispiel von einer jungen Lehrkraft aus einer der Rheinfelder Schulen, das würde sicher manches erleichtern.

Und wie sieht es aus bei den Leuten, die einen Besuch wünschen: Hat sich diese Zahl im Laufe der letzten Jahre auch verändert?

Über die Zahlen von 2019 kann ich jetzt noch keine Auskünfte geben, da es im Laufe der Woche sicherlich noch viele Anmeldungen geben wird, und über die vergangenen Jahre habe ich keinen Überblick.

Fragen: Claudia Gempp
Holger Cerff
Holger Cerff | Bild: Claudia Gempp

Termine: Im Stadtgebiet sind die Sternsinger unterwegs am 5. Januar, 9 bis 17 Uhr, und am 6. Januar nach dem Gottesdienst, 12 bis 14 Uhr. Die Anmeldungen liegen in der Kirche St. Josef aus. Das diesjährige Motto der Sternsinger lautet: „Segen bringen, Segen sein: Sich stark für Kinder mit Behinderung machen – in Peru und weltweit.“