Rheinfelden/Schweiz Zwei lauschige Sommerabende mit Orchestern, Film- und Cabaret-Musik und Sängerin haben die Besucher bei der vierten Auflage der Open Classics auf dem Inseli in Rheinfelden erlebt. Wieder hatte dieses Klassikfestival in malerischer Kulisse das Wetterglück gepachtet. Ausverkauft war der erste Abend mit Livemusik zur Musicalverfilmung von „Chicago“. 650  Zuschauer saßen auf dem Areal zwischen Bäumen und verfolgten das Filmgeschehen auf zwei großen Leinwänden, während das City Light Symphony Orchestra aus Luzern die Filmmusik von John Kander dazu spielte.

Der Musical-Film spielt im Chicago der 1920er-Jahre. Mit Stars wie Catherine Zeta-Jones, Renée Zellweger und Richard Gere besetzt, handelt er von einer Nachtclub-Diva und einer Revuetänzerin, die sich im Gefängnis begegnen. Mithilfe eines Staranwalts setzen sie alles daran, freizukommen und. Die Kriminalgeschichte zwischen Glamour und Verbrechen in einer Zeit der Korruption und Prohibition zog das Publikum in ihren Bann. Das auf Filmmusik spezialisierte Orchester brachte den Soundtrack mit jazzigem Schwung, Verve und zündenden Rhythmen auf die Bühne. Das kam sehr gut an bei effektvoller Beleuchtung.

Mit 370 Zuhörern gut besucht war auch der zweite Abend unter dem Motto „Cabaret d‘été“. Das Sinfonieorchester Biel Solothurn spielte beschwingte Klänge aus der Welt von Tanz, Oper, Operette und Cabaret. So erklangen unter anderem die Orchesterfassungen zweier Stücke von Erik Satie und ein Stück von Frank Martin. Die Mezzosopranistin Florence Losseau zeigte sich stilsicher in allen Genres, mal im leichten französischen Stil, mal kokett und flott im Schlager „Benjamin, ich hab nichts anzuzieh‘n“. Im zweiten Teil ging es in die Opern- und Operettenwelt mit der Ouvertüre zu Jacques Offenbachs „Die Rheinnixen“ und einem Couplet aus Johann Strauß‘ „Die Fledermaus“.

Einen anderen Stil brachten die Lieder von Kurt Weill. Aus der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill sang die Solistin unter anderem den Alabama-Song. Während sie den „Moon of Alabama“ besang, stand der Vollmond am Himmel. Eindringlich gestaltete die Sängerin die Ballade „Und was bekam des Soldatenweib?“, ein Anti-Kriegs-Lied, dessen Botschaft heute aktueller denn je ist. Träumerisch und sehnsuchtsvoll klangen andere Weill-Kompositionen wie die melancholische Tango-Habanera „Youkali“.

Valerian Alfaré aus Rheinfelden/Schweiz war der Bläsersolist am Euphonium. Der Veranstalter Hochrhein Musikfestival will auch Talenten aus der Region ein Podium zu verschaffen. So beeindruckte Alfaré in „La Danza“, einer Tarantella Napoletana, und in Introduktion und Variationen von Rossini. Die „Open Stage“ am Samstagvormittag, gestaltet vom Ensemble Argovia Philharmonic Brass aus Aarau und dem Jugendorchester Freiamt, lockte immerhin 100 Zuhörer an.