Ingrid Böhm-Jacob

Schon vor der Sommerpause sollte es soweit sein. Jetzt wird es etwas später werden. Aber für Bürgermeisterin Diana Stöcker ist klar gesetzt, dass der Schauraum neben der Tourist-Info als modernes Museumsschaufenster zur Stadtgeschichte im Herbst seine Türen für die Öffentlichkeit aufmacht. Die Arbeiten dazu laufen im Projektteam konzentriert und strukturiert.

Projektteam mit vielen erfahrenen Fachleuten

Das Projektteam, in dem unter anderem fachliche Erfahrung von Gabriele Zissel (Tourist-Info) Wolfgang Bocks (Geschichtsverein Haus Salmegg), Corinna Steinkopf (Tourist-Info) dem Kulturamt und den Stadtführerinnen Ulrike Maunz und Manuela Eder sowie von Elisabeth Veith als Depotverwalterin, moderiert und koordiniert von der Projektgemeinschaft Chris Gerbing und dem Gestaltungsbüro „zwo/elf“ in Karlsruhe arbeiten, hat im vergangenen Herbst einen ersten Workshop zur Themenaufarbeitung veranstaltet. Für Diana Stöcker war es in der intensiven Diskussion auch interessant zu sehen und zu hören, wie die „Außensicht auf die Stadt anders“ ausfällt, als bei den Betrachtern vor Ort.

Stadt stellt 130000 Euro für Konzept bereit

Auf 130 Quadratmetern in der Karl-Fürstenberg-Straße soll sich künftig multimedial mehr abspielen an Infovermittlung und Geschichtsdarstellung, als das vorab je im Museum für Stadtgeschichte unter dem Dach des Hauses Salmegg möglich gewesen war. Der Gemeinderat hat für das zukunftsfähige Konzept einen Kostenpunkt von 130 000 Euro festgesetzt, mit weiteren 25 000 Euro für Umgestaltungen wird zusätzlich gerechnet.

Blick von außen nach innen: Mit dem Gestaltungselement von Pixeln arbeitet der Schauraum, um Stadtgeschichte innen und außen sichtbar zu ...
Blick von außen nach innen: Mit dem Gestaltungselement von Pixeln arbeitet der Schauraum, um Stadtgeschichte innen und außen sichtbar zu machen. | Bild: Visualisierung: zwo/elf Büro für Gestaltung

Dauerangebote und variable Themenfelder

Für Diana Stöcker stellt dies einen „guten Grundstein“ dar, um darauf aufzubauen. Denn, dass der Schauraum auf dem Stand der Eröffnung stehen bleibt, wird kein Thema sein können. „Es muss immer was Neues geben, um die Leute zu interessieren“, weiß die Bürgermeisterin aus Erfahrungen anderer Museen. Die Ausstellung im Schauraum soll langsam wachsen, dafür wird es neben den Dauerangeboten auch „variable Themenfelder“ geben, die immer wieder mit neuen Inhalten bespielt werden.

Für jedes Thema gibt es einen Paten

Inzwischen ist ein Fahrplan für die Themen angelegt, und für jedes Thema gibt es einen Paten, der es auch begleitet. Die Agentur mit dem Grafiker Markus Graf arbeitet mit den Zuständigen. Da Rheinfelden maßgeblich in seiner Geschichte mit der Industrie zu tun hat, haben sich mittlerweile auch Kooperationen mit den drei Unternehmen gebildet, die ganz entscheidend für die Stadtwerdung stehen: Energiedienst (vormals Kraftwerke Rheinfelden), die Aluminium und Evonik (früher Hüls und Degussa).

Die großen Unternehmen sind mit im Boot

Stöcker freut sich, dass gute Gespräche mit den Unternehmen liefen, und diese sich sehr offen dafür zeigten, ihre Firmengeschichte, Daten, Plänen und Informationen – sofern vor Ort vorhanden – zur Standortentwicklung einzubringen. Die großen Unternehmen, auf denen die Stadt Rheinfelden wurzelt, werden in der Konzeption des Schauraums eingebaut.

Agentur erarbeitet eine Software

Multimedia soll sich Stadtgeschichte im Schauraum präsentieren, dazu setzt die Agentur „zwo/elf“ die Erkenntnisse aus dem Ausstellungsgutachten didaktisch um. Welches Themenfeld welches Medium der Darstellung braucht, ist dabei Thema. In den kommenden Monaten werden die Themen ins Digitale übertragen, dazu wird eine Software erarbeitet.

Zehn Interviews mit ausgesuchten Personen

Dazu gehören auch zehn Interviews mit Personen, die einen Beitrag zur Stadtgeschichte geleistet haben oder es noch tun. Diese Beiträge können sich Besucher über große Bildschirme als direktes Erlebnis abholen. Zunächst wird aber noch geklärt, wer interviewt wird. Kleine Filme, die die Stadtgeschichte zeigen, seien bereits vorhanden, auch die grafische Darstellung von Entwicklungsschritten mit einem Zeitstrahl ist noch Thema.

Zweiter Workshop gibt es im März

Ende März findet ein zweiter Workshop mit den Mitarbeitenden statt. Stöcker erwartet mit Blick auf den Eröffnungstermin im Herbst, dass es mit den Ergebnissen „in die große Runde“ geht.