Vor dem Risiko, dass die Rheinfelder Autobahnbrücke als Umfahrung von Basel missbraucht wird und der regionale Verkehr nicht mehr rollen kann, hat der Aargauer Regierungsrat Peter C. Beyeler schon vor zehn Jahren bei ihrer Eröffnung gewarnt. Für 3,5 Millionen Fahrzeuge jährlich wurde sie konzipiert; heute passieren sie bereits zehn Millionen Autos und Lastwagen.
„Die Brücke hat zur Konzentration des grenzüberschreitenden Verkehrs geführt“, konstatiert Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. Mit Stadtammann Franco Mazzi macht er sich Gedanken über eine neue Rheinbrücke zwischen Basel und Bad Säckingen: „Wir wollen dieses Thema im kommenden Jahr regional aufgleisen.“ Noch vor den Sommerferien 2017 sollen deutsche und Schweizer Kommunal- und Regionalpolitiker sensibilisiert werden. „Das Wachstum wird am deutschen Hochrhein und im Fricktal stattfinden. Ich vermute, dass wir noch eine weitere Brücke brauchen werden.“ Das Aggloprogramm Basel, die Hochrheinkommission und der Regionalverband Fricktal unterstützen den Vorstoß. Einen möglichen Standort für die neue Brücke wollen die beiden nicht nennen, um eine offene Diskussion zu ermöglichen: „Sobald wir einen Ort nennen, fangen die Betroffenen an, sich zu wehren“, sagt Eberhardt.
Möhlin wünscht sich seit langem eine Brücke nach Schwörstadt oder Wallbach, sagte Gemeindeammann Fredy Böni. Sie wäre die Verlängerung eines eigenen Autobahnanschlusses an die A3. Harald Ebner, Bürgermeister-Stellvertreter in Schwörstadt, hält nichts von diesem Standort: „Schwörstadt hat keinen Bedarf an mehr Verkehr, solange die A 98 nicht gebaut ist.“ Wesentlich konkreter sind die Pläne flussaufwärts: In Sisseln ist die Brücke nach Bad Säckingen als Verlängerung des Autobahnanschlusses Eiken „total präsent“, sagt Gemeindeammann Daniel Schaub. Grenzach-Wyhlens Bürgermeister Tobias Benz sagt dagegen: „Die Gemeinde ist froh, durch die Umgehungsstraße endlich eine Entlastung zu erreichen. Da werden wir sicher keine Maßnahmen fördern, die zusätzlichen Verkehr von außen generieren.“