Elena Borchers

Die Stadt Rheinfelden ist bekannt für ihr reges ehrenamtliches Engagement in ganz unterschiedlichen Bereichen. Mit einer digitalen Anwendung möchte die Stadtverwaltung es den Engagierten und auch Vereinen nun erleichtern, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Unterstützung gibt es vom Land. Das Innenministerium in Stuttgart hat das Projekt im Rahmen des Wettbewerbs „Gemeinden, Städte und Landkreise 4.0 – Future Communities 2019“ ausgewählt und stellt 14.875 Euro an Fördergeldern bereit. 

Ehrenamtliche möchten Austausch

„Die Idee für das Projekt ist 2018 im Rahmen einer Planungswerkstatt der Engagierten Stadt entstanden“, erzählt Stefanie Franosz, Leiterin des Bürgertreffpunkts Gambrinus und der Freiwilligenagentur, bei einem Treffen mit dieser Zeitung im Rathaus. Die Teilnehmer der Planungswerkstatt hätten angeregt, dass sie sich eine digitale Anwendung wünschten, die allen Engagierten und auch Vereinsmitgliedern den Austausch untereinander ermöglicht. „Anfang 2019 haben wir dann begonnen, auszuarbeiten, was das Tool können soll“, berichtet Franosz.

Suche nach Fördermöglichkeiten

Zunächst habe sie nach einer Anwendung „von der Stange“ gesucht, also eine bestehendes Programm, das alle Anforderungen der Freiwilligen und der Verwaltung erfüllt, da selbst programmieren teuer sei. Doch auch die bestehenden Anwendungen seien sehr teuer, Kosten im fünfstelligen Bereich wären auf jeden Fall angefallen, so Franosz. „Das hat uns in der Planung ein bisschen ausgebremst.“

Um das Projekt doch noch auf den Weg zu bringen, machte sie sich auf die Suche nach Fördermöglichkeiten und stieß auf die Ausschreibung für den Landeswettbewerb „Gemeinden, Städte und Landkreise 4.0 – Future Communities 2019“.

Konzept umfasst drei Bereiche

Also erarbeitete sie ein Konzept, das sie beim Innenministerium einreichte. Dieses führt drei Bereiche zusammen: das bürgerschaftliche Engagement, die Quartiersarbeit sowie das Konzept zur Integration und Teilhabe, das dieses Jahr fertiggestellt wurde. Engagierte und Vereinsmitglieder aus diesen Bereichen sollen mit der digitalen Anwendung die Möglichkeit bekommen, miteinander in Kontakt zu treten, über sich zu informieren und Möglichkeiten zur Mithilfe vorzustellen.

„Im Quartier sind die Ehrenamtlichen und Vereine, und dort findet ja auch die Integration statt“, erklärt Franosz die Idee hinter dem Konzept. Besonders viel Hoffnung, dass das Innenministerium sich dafür begeistern würde, hatte sie jedoch nicht. „Ich habe im Vorfeld eine Mitarbeiterin im Innenministerium gefragt, ob sie meine, dass wir Chancen hätten, und sie sagte, dass ein digitaler Austausch in der Nachbarschaft nicht gerade innovativ sei.“ Das sahen die Verantwortlichen im Ministerium offensichtlich anders. Umso größer war die Freude, dass es nun 14.875 Euro an Fördergeldern geben soll. „Die Größenordnung passt“, so Franonsz. Sollte das Projekt doch etwas teurer werden, gebe es dafür ein Budget.

Wie geht es weiter?

Wie die Anwendung aussehen soll, ob es eine App für das Smartphone oder eine andere Form wird, steht noch nicht fest. Auch, was sie genau können soll, muss nun, da die konkrete Planung ansteht, noch einmal neu ausgelotet werden. Die Freiwilligenagentur lädt dafür alle Interessierten ein, ihre Ideen und Bedürfnisse einzubringen. Nicole Ziaja, die bei der Stadt Ansprechpartnerin für Digitalisierung ist, wird in diesem Prozess dafür zuständig sein, alle Wünsche und Anforderungen, auch die, die aus den einzelnen Abteilungen der Stadt kommen, unter einen Hut zu bringen.