Die TV-Serie „Die Fallers“, die seit 25 Jahren erfolgreich läuft, hat auch in Rheinfelden Fans. Dies zeigte sich bei einem Erzählabend mit dem Schauspieler Peter Schell, der in der Schwarzwald-Saga den Bauern Karl spielt. An der Seite des populären Darstellers agierte die Rheinfelder Sängerin und Akkordeonistin Christine Schmid, die mit Chansons und eigenen Liedern den Abend im Bestattungshaus Frank musikalisch begleitete.
Er staune immer wieder, so Schell, „dass die Kühe das so gut mitmachen, obwohl da so viele Scheinwerfer aufgebaut sind“. Schon Wochen vor Drehbeginn sei er auf den Bauernhof gegangen, um auf dem Feld und im Stall mitzuarbeiten, beim Ausmisten, Futter Verteilen und Melken zu helfen, damit dies in seiner Rolle als Bauer „so natürlich wie möglich aussieht“. Es ist ihm auch wichtig, dass bei den „Fallers“ der Bauernhof nicht nur Kulisse ist, sondern echte Probleme des Lebens und regionalspezifische Themen der Landwirtschaft aufgegriffen werden.
Anfänglich hätten die Schauspieler die Textbücher oft erst eine Woche vor Staffelbeginn erhalten, sagte Schell auf die Frage eines Fans. Jetzt kriegen die Darsteller die Bücher bis zu zwei Monate vorher. Geschätzt 50 Autoren haben schon für „die Fallers“ geschrieben. „Sich 25 Jahre lang neue Geschichten auszudenken, ist nicht ohne“, kommentierte Schell. Er erinnerte sich, wie er einmal bei den Drehbuchschreibern eingriff. Damals hätte seine Rolle Karl „fast schon rechtsextreme Parolen“ von sich geben sollen, als ein fremdes Kind im Stall auftauchte. „Das wäre mir höchst unangenehm gewesen, wenn man den Karl in die rechte Ecke hätte drängen wollen.“ Es wurde eingelenkt.
Schell berichtete, dass im Jahr fünf Staffeln gedreht würden. Über die Langlebigkeit der Serie hatte er Amüsantes zu berichten. So zitierte er aus einem Zeitungsbericht, in dem geunkt wurde: „Die Serie wird nicht alt!“ In einer anderen Kritik zu Anfang war von „einem wütenden, unbeherrschten Junglandwirt, einem überschuldeten Hof, einem dickbäuchigen Altbauern“ die Rede. Doch bis heute erfreuen sich „die Fallers“ großer Beliebtheit beim Fernsehpublikum.
Schell erinnerte an Lukas Ammann, der in den Anfangsjahren das Familienoberhaupt gespielt hatte und mit 104 Jahren starb. Die Besucher fragten nach Figuren wie der „Nervensäge Leni“ und dem latenten Bruderzwist. Auch Karl komme mit seinem Bruder nicht so gut aus. „Viele wünschen sich Harmonie“, weiß Schell, „aber die Serie lebt auch davon, dass es Konflikte gibt.“ Er freut sich, dass die junge und jüngste Generation der „Fallers“-Familie immer stärkere Auftritte hat, etwa die Adoptivtochter, die in einer Folge „ein Familientribunal“ geleitet hat.
Schell plauderte nicht nur aus dem Nähkästchen, sondern erwies sich auch als gewandter Rezitator klassischer Balladen und Gedichte. So trug er, zur stimmungsvollen und facettenreichen Akkordeonbegleitung von Christine Schmid, eindrücklich Auszüge aus den „Traumbildern“ von Heinrich Heine vor: schauerlich-fantastische Geschichten von Braut und Bräutigam, von Küssen vom kalten Tod, von der Macht der Liebe und von Geistern. „Da lachten die Geister im lustigen Chor.“ Auch mit einer Ballade und einem Gedicht von Bertolt Brecht sowie der „Sächsischen Lorelei“ von Lene Voigt wusste Peter Schell zu beeindrucken.
Die Chansonette und Akkordeonistin Christine Schmid zog das Publikum mit sehnsuchtsvollen Tangoklängen von Astor Piazzolla und leidenschaftlich gesungenen Chansons von Edith Piaf in ihren Bann. Auch mit eigenen Liedern wie dem frech-ironischen „Weil es verboten ist“ und „Das Leben ist ein Zirkus“ riss die charmante Künstlerin mit ihrer kräftigen Stimme und Ausstrahlung zu großem Beifall hin. In dem bekannten Lied „Lili Marleen“ setzte die Sängerin ihre Qualitäten ins beste Licht. Am Ende signierte Peter Schell gerne Autogrammkarten und Christine Schmid ihre CD.