Petra Wunderle

Die Fasnachtsfeuer in den Ortsteilen sind am Wochenende der Abschluss der Fasnacht 2019. In Nollingen, Herten, Degerfelden, Eichsel, Minseln, Karsau, Adelhausen und Nordschwaben sind die Holzhaufen schon gerichtet, Ausrichter sind die Feuerwehrabteilungen, Fasnachtscliquen, örtliche Musik- und Sportvereine.

Das erste Feuer ist 1090 urkundlich belegt

Das Fasnachtsfeuer ist seinem Ursprung und Wesen nach ein alter heidnischer Brauch, obwohl das erste Feuer dieser Art erst für das Jahr 1090 urkundlich belegt ist. Diese rein zufällige Erwähnung ist der Tatsache zu verdanken, dass damals durch unvorsichtiges Scheibenschlagen ein Nebengebäude des Klosters Lorsch abgebrannt ist.

Dämonen sollen von der Saat fern bleiben

Die kultische Bedeutung der Fasnachtsfeuer liegt im Abwehrzauber, denn durch den Schein des Feuers glaubte man, schädliche Dämonen der Finsternis von der jungen Saat vertreiben zu können. Mit diesem Hintergrund wurden die Feuer auf überragenden Höhen entzündet, um weit über das Land hinweg zu leuchten.

Der Brauch ist bis heute in den Menschen verwurzelt

Der uralte Brauch ist bis heute im Volk verwurzelt. Die Fasnacht wird in der Region traditionell am Wochenende nach dem Aschermittwoch mit einem Fasnachtsfeuer verabschiedet. Sollte das Wetter nicht mitmachen, wird das Fasnachtsfeuer verschoben. Zum Fasnachtsfeuer gehören auf jeden Fall eine Bewirtung und das Scheibenschlagen.

Bei diesem Anlass treffen sich die Bewohner gerne

Letzteres hat an Bedeutung zugenommen und mancherorts gibt es sogar Wettbewerbe, wie Scheibenschönschießen mit der Wahl eines Schiibekönigs oder einer Königin. Die Fasnachtsfeuer sind ein geselliger Anlass, bei dem oft auch der örtliche Musikverein aufspielt und die Menschen aus dem Dorf gerne zusammenfinden.

Alle sammeln fleißig Holz für den Scheiterhaufen

Das Holz wird vorwiegend im eigenen Dorf gesammelt, es gibt deshalb Holzsammlungen. So sammelt die Feuerwehrabteilung Nordschwaben tags zuvor, also am 9. März, bis 13 Uhr. Das Material muss am Straßenrand bereitliegen, es wird lediglich naturbelassenes Vollholz gebündelt mitgenommen.

Nicht alles darf auf den großen Berg

Das beinhaltet Bruchholz und Schnittholz aus der Baumpflege, Weihnachtsbäume ohne Lametta und unbehandeltes Schnittholz aus der Holzverarbeitung. Selbstanlieferungen müssen mit dem Abteilungskommandanten abgesprochen werden. In Degerfelden können Holzspenden am Freitag, 9 bis 13 Uhr, am Veranstaltungsort Rainhauweg (ganz oben) abgegeben werden. Fertig gesammelt hat schon der SV Karsau. Vorsitzender Alexander Loritz: „Unser Fasnachtsfeuer ist voll."