Rheinfelden Der Sozialausschuss gab in seiner jüngsten Sitzung einstimmig grünes Licht für die Infoveranstaltung der Stadtverwaltung. Dazu solle auch der Bürgerbus-Spezialist Ingo Kitzmann kommen, der Tipps für das weitere Vorgehen geben könnte, sagte Bürgermeisterin Kristin Schippmann.

Bei dem Vorhaben setzt die Stadt auf das ehrenamtliche Engagement der Mitbürger, das in Rheinfelden recht hoch sei, wie eine Untersuchung von Maja Meroth zeigt. Die Studentin der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl hat ihre Bachelor-Arbeit zum Potenzial eines Bürgerbusses in Rheinfelden verfasst und die Ergebnisse dem Sozialausschuss vorgestellt. Dafür hatte Meroth 326 Bürger befragt und einen genauen Blick auf die Voraussetzungen für das Vorhaben in Rheinfelden und den Ortsteilen geworfen. Die aktuellen Buslinien seien hauptsächlich darauf ausgerichtet, die Ortsteile mit der Kernstadt zu verbinden, während die Ortsteile untereinander nur unvollständig vernetzt seien, hatte sie dabei festgestellt. Insgesamt sei das ÖPNV-Netz mit erheblichen Defiziten belastet.

Für Senioren und mobil Eingeschränkte bräuchte es bessere Angebote. Zudem hätten ihre Umfragen ergeben, dass die Bürger mit der aktuellen Taktung der Busse nicht zufrieden seien. Es gebe räumliche und zeitliche Lücken, vor allem an den Wochenenden und den Tagesrandzeiten. Es sei daher wichtig, dass ein Bürgerbus diese räumlichen und zeitlichen Lücken fülle. Dabei sei auch an Flexibilität wie Halt auf Verlangen, Barrierefreiheit und Verlässlichkeit zu denken.

Meroth hat auch erfasst, wie viele der Befragten bereit wären, sich für den Bürgerbus zu engagieren. Dabei sei sie auf 25 Fahrer, 39 Ehrenamtliche für die Routenplanung sowie 27 aktive und 78¦passive Mitglieder für die Initiative gestoßen. Sogar die möglichen Stundenzahlen pro Monat hatte sie dabei erfasst und festgestellt, dass sich bereits 48 Prozent der Befragten ehrenamtlich anderweitig engagieren.

Zudem hatte Maja Meroth die Bürger auch gefragt, welches Bürgerbus-Modell sie bevorzugen: ein Linienmodell (33 Prozent), einen Rufbus (14 Prozent) oder eine Kombination von beidem (53¦Prozent). 81,5 Prozent der Befragten hätten angegeben, einen Bürgerbus regelmäßig nutzen zu wollen. Fast genauso viele würden erwarten, dass ein Bürgerbus die Mobilität von älteren und mobil eingeschränkten Mitbürgern verbessern würde.

Welche Rolle denn die Stadt Rheinfelden dabei einnehmen würde, fragte die CDU-Gemeinderätin Inge Thoma. Die Stadt würde den Verein unterstützen und „anschieben“, sagte Schippmann. Letztlich sei aber der gemeinnützige Verein der Akteur. Die Bürger handelten für die Bürger.