Rolf Reißmann

Eine der ersten Stationen der Verkehrsschau in Rheinfelden war in Herten. Dort lag der Wunsch vor, die zulässige Höchstgeschwindigkeit in der Bahnhofstraße auf 30 Stundenkilometer (km/h) zu begrenzen sowie einen weitere Fußgängerüberweg anzulegen.

„Bisher empfehlen wir Schulen und Eltern, dass die Kinder aus den Bereichen östlich der Bahnhofstraße auf dem rechten Fußweg in Richtung Schule gehen und später dann den vorhanden Fußgängerüberweg nach der Fährestraße benutzen“, berichtete Ordnungsamtsleiter Dominic Rago.

Kein weiterer Zebrastreifen

Da Kinder sich aber nicht immer an diese Empfehlung halten würden, wird von Seiten Hertener Bürger gewünscht, dass ein weiterer solcher Zebrastreifen am Mattenbachweg angelegt werden soll. Dies aber fand bei den Fachleuten keine Zustimmung, weil eben bereits eine sichere Lösung für den Schulweg besteht.

Für diese Kreuzung Am Mattenbachweg/Hinterm Holz in Herten befürwortete die Verkehrsschau-Gruppe keinen weiteren Fußgängerüberweg und ...
Für diese Kreuzung Am Mattenbachweg/Hinterm Holz in Herten befürwortete die Verkehrsschau-Gruppe keinen weiteren Fußgängerüberweg und verwies vielmehr auf den bereits bestehenden Weg nach der Fährestraße. | Bild: Rolf Reißmann

Da auch die Durchlässigkeit des Verkehrs von rund 10 000 Fahrzeugen am Tag mit besonders dichter Folge in den Morgenstunden gewährleistet werden muss, sprachen sich alle Fachleute gegen einen neuen Fußgängerüberweg aus.

Keine Tempobeschränkung

Ortsvorsteher Frank-Michael Littwin trug als Wunsch des Ortschaftsrats die Geschwindigkeitsbegrenzung vor, die aber auch keine Zustimmung finden konnte. Dagegen sprach sich Thomas Koch vom Polizeipräsidium Freiburg aus, denn diese Straße trete keineswegs als Unfallschwerpunkt in Erscheinung, hier funktioniere also das Miteinander von Autofahrern und Fußgängern, sodass keine Reduktion der Geschwindigkeit nötig sei.

Auch Uwe Mühl von der Südbadenbusgesellschaft wies auf mögliche aus einem verschärften Tempolimit resultierende Probleme hin: Mit der Begrenzung gelte dann auch die durchgängige Parkmöglichkeit am Straßenrand, diese stehe zügigem Busverkehr ebenso entgegen wie die durchgängige Rechts-vor-links-Regelung für die Vorfahrt.

Somit sei mit deutlichen Fahrzeitverlängerungen zu rechnen, womit vielfach bestehende Anschlüsse aufzugeben seien. Außerdem, so Mühl, belaste oftmaliges Anhalten sowohl die Fahrgäste als auch die Anwohner, weil Beschleunigen eben Lärm erzeuge.

Kompromisse sind nötig

„Wir werden im Rahmen der Schulwegeplanung, die wir jährlich überarbeiten, noch einmal die Eltern auf die jetzt bestehende günstige Regelung hinweisen,“ sagte Ordnungsamtsleiter Dominic Rago. „Wir müssen einfach Kompromisse schaffen.

Die Bahnhofstraße in Herten ist eben eine wichtige Zubringerstraße zur B 34, dies nicht nur die Hertener selbst, sondern auch für Berufspendler, die vom Dinkelberg herunterkommen.“ Für die beiden vorgebrachten Wünsche wurde eine Ablehnung empfohlen.