Rheinfelden – Der Bau- und Umweltausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung der Entwidmung des Warmbacher Friedhofs zugestimmt und damit den Weg frei gemacht, dass das Areal in einen Park umgestaltet werden kann.

Der kleine Friedhof in Warmbach liegt seit vielen Jahrzehnten im Dornröschenschlaf. Über den Gräbern wächst Gras. Der zentrale städtische Friedhof liegt nur wenige hundert Meter entfernt. Im April 1975 stellte die Stadt den Warmbacher Friedhof deshalb offiziell außer Dienst. Zum letzten Mal wurde dort im Dezember 1974 eine Urne bestattet. Die Ruhefrist von 20 Jahren ist demnach bereits im Jahr 1994 abgelaufen.

Trotzdem bleibt der Ort vielen Warmbachern wichtig. Auch wenn es den Friedhof schon lange nicht mehr gebe, müsse man respektvoll mit ihm umgehen, sagte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt am Donnerstag. Das Gelände an der Mouscron-Allee einzuebnen und zu bebauen oder als Parkplatz für das angrenzende Stadion und Freibad zu nutzen, kommt demnach nicht infrage. Patrick Pauli, Abteilungsleiter Stadtgrün und Leiter der Rheinfelder Friedhofsverwaltung, sprach vom „Geist des Ortes“, der bewahrt werden soll. Er stellte in der Sitzung ein erstes Konzept vor, wie das Gelände für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden kann und trotzdem der Charakter des ehemaligen Friedhofs erhalten bleibt.

Demnach soll das Areal in einen „Pocket Park“ im Sinne einer Klima­oase oder eines „Klima-Wandel-Gartens“ umgestaltet werden. Dabei würde der kreuzförmige Grundriss des Friedhofs mit zwei Wegen beibehalten. So entstünden vier kleinere, rechteckige Bereiche, die thematisch gestaltet werden könnten. Vorgesehen ist ein Pflanz-Bereich mit Beeten und Insektenhotel, ein Bereich zum Abkühlen mit Ruhebank und Gründach, ein Licht- und Hitzebereich mit Schotter- und Kräutergarten sowie ein Schatten- und Nassbereich mit Kompost und Brunnen. Die noch gut erhaltenen Grabsteine sollen integriert werden. Die Umgestaltung würde rund 20.000 Euro kosten. Pauli sprach davon, dass die Pläne „in naher Zukunft“ umgesetzt werden sollen. Wann genau, ist aber noch nicht klar. Geldmittel sind jedenfalls dieses Jahr dafür im Haushalt nicht eingestellt.

Anette Lohmann (GAR) sagte, dass der Stadtteilbeirat und der Stadtteilverein bereit seien, bei der Umsetzung des Konzepts mitzuhelfen. Das brachte Oberbürgermeister Eberhardt spontan auf die Idee, dass für die vier Bereiche Patenschaften vergeben werden könnten. Die Unterhaltskosten für das Areal würden voraussichtlich nach der Umgestaltung leicht ansteigen, sagte Eberhardt auf Nachfrage von Michael Blos (AfD). Dunja Lötterle (CDU) fragte, ob man ausschließen kann, dass bei der Umgestaltung Gebeine gefunden werden. Patrick Pauli bezeichnete das als „unwahrscheinlich, aber möglich“. Er betonte aber, dass hier keine Exhumierungen stattfinden. „Was in geweihter Erde begraben ist, bleibt dort“, so Pauli.