Rheinfelden In diesem Anlauf – inzwischen der vierte – geht es im Groben um das Dreieck zwischen den Gleisen, der Basler Straße und der Straße Bahnhofsplatz. Dort befinden sich derzeit Grünanlagen, ein Pendlerparkplatz und der Busbahnhof. Die beiden Letzteren sollen nach dem Willen der Stadt auf jeden Fall erhalten bleiben, allerdings nicht zwingend in der aktuellen Form. Der Bereich der Güterstraße, von dem bei früheren Planungen noch die Rede war, ist nicht Teil des Wettbewerbs.

Die Stadt hat für die Gestaltung und Betreuung des Wettbewerbs die Firma Alea Real aus Freiburg ins Boot geholt. Deren Geschäftsführer Peter Gresens stellte die Grundzüge und das Areal in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Gemeinderats vor. Ziel des Wettbewerbs sei es, einen Investor zu finden, der seine Idee für das Gebiet auch umsetzen könne. Damit es dabei nicht zu unliebsamen Überraschungen komme, würden schon jetzt so viele Daten zu dem Bereich wie möglich erhoben. Dabei spielten auch mögliche Umweltbelastungen im Boden eine Rolle. Zudem sei an eine Anbindung an die Rheinbrückstraße gedacht.

Der CDU fehlten in dem vorgelegten Entwurf zur Ausschreibung des Wettbewerbs unter anderem noch ein Hinweis an die Anbindung an den Norden, sprich die Fußgängerunterführung, das Heizen mit der Nahwärme und der Umgang mit dem Niederschlagswasser, berichtete Stadtrat Rainer Vierbaum aus dem „Backoffice“ seiner Partei, wie er sich ausdrückte. Stadträtin Karin Paulsen-Zenke (SPD) sagte, dass man dabei auf keinen Fall aus dem Blick verlieren sollte, was sich nördlich des Gebiets, sprich Güterstraße, tue. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt gab ihr Recht und sagte, dass die Unterlagen darüber zur Verfügung gestellt werden müssten.

Christiane Ripka vom Bauamt der Stadt Rheinfelden erklärt, dass in einem künftigen Bebauungsplan für das Gebiet der in der Stadt übliche Schlüssel von einem Stellplatz pro Wohneinheit auf 0,8 gesenkt werden könnte, da mit Bahn und Bussen genügend andere Mobilitätsformen zur Verfügung stünden. Stadtrat Jörg Moritz-Reinbach (GrünSozial) sagte, man müsse dort in Sachen Mobilität neue Wege gehen. Er könne sich auch einen Schlüssel von 0,5 vorstellen. Zudem sollte man bei den Planungen Fußgänger und Radler stärker in den Fokus rücken.

Annette Lohmann (GAR/FDP) wollte wissen, warum das Bahnhofsgebäude, nun in privater Hand, nicht ebenfalls Teil der Planung sei. Ripka antwortete, dass die Stadt mehrmals versucht habe, mit dem Eigentümer Kontakt aufzunehmen, er aber nicht reagiert habe. Zudem sei es nicht möglich, an die Grundstücke nahe der Gleise zu kommen, die sich in Besitz der Bahn befinden.

Bei einer Enthaltung befürwortete der Ausschuss das weitere Vorgehen bei dem Wettbewerb. Dieses skizzierte Peter Gresens wie folgt: Der Entwurf kommt am Montag, 12.¦Mai, in den Hauptausschuss und am 26.¦Mai in den Gemeinderat. Eine Preisrichtervorbesprechung ist für den 5.¦Juni terminiert, der Wettbewerb soll am 12.¦Juni starten. Die erste Stufe des Auswahlverfahrens könnte Ende Juli beginnen und für die Erarbeitung der Konzepte bliebe dann Zeit bis September. Das Preisgericht würde im November tagen und Ende 2025 oder Anfang 2026 lande das Thema wieder im Gemeinderat.

Der Wettbewerb selbst ist in drei Stufen gegliedert. In der ersten hat jeder Interessent die Möglichkeit, sich für die Abgabe eines Angebotes zu bewerben. Ein Gremium prüft diese dann auf ihre Eignung und wählt bis zu zehn Bewerber aus, die um ein Konzept mit Kaufpreisangebot gebeten werden. In der zweiten Stufe beurteilt das Gremium die Konzepte und empfiehlt dann dem Gemeinderat der Großen Kreisstadt die Teilnehmer für die weiteren Verhandlungen. In der dritten Stufe führt die Stadt mit den Preisträgern Verhandlungen und erteilt dann den Zuschlag.

Der Wettbewerb ist einer von vielen Anläufen, das Gebiet rund um den Bahnhof zu entwickeln. 2023 etwa war die Rede vom Gewerbe- und Wohnkomplex „Galerhy“. Hotelpläne wurden damals schon nicht mehr verfolgt, allerdings war da noch die Rede von einer zweigeschossigen Tiefgarage. Auch an einen Kinokomplex war in dem Gebiet, das damals auch die Güterstraße einschloss, schon gedacht worden.