Das Café „Metamorphose“ in Rheinfelden wird nicht mehr öffnen. Bereits seit der Corona-Pandemie hat es keinen Café-Betrieb mehr gegeben. Das werde sich auch nicht mehr ändern, erklärt Inhaberin Dorothee Rottmann. Ein Comeback schließt sie aber nicht ganz aus. Vereine und Projekte können die Räume des Cafés trotzdem noch nutzen.
„Das Gewerbe ist zwar noch eingetragen, aber ich mache ja gar nicht mehr auf“, sagt Rottmann. Die studierte Gartenbauingenieurin Rottmann will sich zukünftig ganz auf ihre Gartenbau-Firma konzentrieren. „Das kann ich und das bringt Geld“, sagt sie. Das Café hingegen mache zwar Spaß, „aber es hat auch viel Arbeit gemacht und dafür kam nichts rum“.

Deswegen sei der Schritt notwendig und sinnvoll. Anders als bei anderen Betrieben, die durch die Corona-Pandemie gezwungen wurden, ihre Gastronomie-Betriebe zu schließen, hat das Virus bei Rottmann wenig mit der Entscheidung zu tun gehabt. Den Gedanken hatte sie bereits zum Jahreswechsel 2019/2020. Zwischen den Corona-Lockdowns hat sie den Cafébetrieb dann gar nicht mehr geöffnet. Bis zum heutigen Tag.
Kein klassisches Café-Konzept
Der Abschied falle Rottmann relativ leicht, sagt sie. „Es ist ja alles noch da.“ Ein bisschen Wehmut ist da trotzdem. „Ich finde es schon schade, dass ich nicht einfach mal einen Kaffee trinken kann mit den Kindern. Aber das konnte ich auch davor nicht, da habe ich die ganze Zeit gearbeitet und gekocht.“
Das Café gab es seit April 2018. Das Konzept hob sich von klassischen Gastronomiebetrieben ab. Neben Essen und Trinken gab es ein Spielzimmer für Kinder, Bücher, zeitgleich waren die Räume auch ein Trödelladen. Alles, was im Café stand, konnte man auch kaufen – in Kooperation mit dem Awo-Schatzkästlein. Als die ehemalige Drogenberatungsstelle, die davor in dem Gebäude war, abgerissen werden sollte, hat sich Rottmann entschieden, darin ein Café zu eröffnen. Seitdem beherbergte das Café Selbsthilfegruppen, Wohnzimmerkonzerte, Kleidertauschpartys und andere Projekte.
Die Öffnungszeiten im Internet zeigen nur einen geöffneten Zeitraum: donnerstags von 9 bis 16 Uhr. Wer dann vorbeigeht, findet keinen Cafébetrieb, sondern die Familienküche International, ein Projekt des Familienzentrums. Solche Projekte und Veranstaltungen sollen auch möglich bleiben – es gibt ein Angebot diverser Selbsthilfegruppen, die die Räume nutzen.
Damit deckt Rottmann die Fixkosten. Andererseits findet sie die Angebote gut. „Die Familienküche läuft super und ist super schön.“ Und auch die Mach-Keinen-Müll-Tage, die Rottmann ausgerichtet hat, sollen weiterhin stattfinden, wenn auch nicht mehr so regelmäßig.