Rheinfelden Der Musikverein sorgte am frühen Nachmittag für Unterhaltung. Markus Dreyer, Vorsitzender des Vereins Schmiedezunft Dorfschmiede Nollingen, freute sich, dass alles so gut klappte. Dank der Mithilfe von rund 20 Helfern liefen Vorbereitung und Gestaltung am Samstag ohne Probleme ab. Nachdem 2009 die neu aufgebaute Dorfschmiede eröffnet wurde, kamen schon Tausende Besucher. Schließlich wird damit ein wichtiger Teil des historischen Dorflebens bewahrt. Schmieden waren jahrhundertelang wirtschaftliche Mittelpunkte in den Orten. Dort waren die Fachleute beschäftigt, die alles aus Metall anfertigen konnten, Hufeisen und Türen, Maschinen und Haushaltsgegenstände. Deshalb waren etliche Nollinger vor mehr als 20 Jahren so erpicht darauf, die alte Schmiede, die abgerissen werden musste, wieder aufleben zu lassen.

Was sie heute in der Werkstatt bewahren, steht für die Handwerksgeschichte und die Vielfalt des Arbeitslebens im alten Dorf. Alte Werkzeuge und Maschinen ringen Besuchern Hochachtung vor der Leistung unserer Ahnen ab. Eines der bemerkenswerten Geräte ist ein Blasebalg aus den 1660er-Jahren. Er wurde im Hotzenwald gefunden und hier wieder aufgearbeitet, sodass er noch heute seine Funktion zum Anblasen des Schmiedefeuers erfüllt. Um all das zu zeigen, lädt der Verein immer wieder Gäste ein. So gibt es regelmäßig Führungen für Kindergruppen, unter anderem von Basler und Schopfheimer Schulen und aus dem hiesigen Kindergarten. Die Mädchen und Jungen staunen, was aus erhitztem Eisen alles gefertigt werden kann. Seit vielen Jahren bietet der Verein Schmiedekurse an, auch diesen Herbst wieder. Interessenten können sich über die Internetseite des Vereins anmelden.

Wie bei jedem Fest gab es auch diesmal wieder Vorführungen. Dafür wurde das Feuer angeheizt, um den Zuschauern zu zeigen, was sich in Handarbeit alles anfertigen lässt. Diesmal konnten auch Kinder mit den Hämmern glühendes Eisen verformen. Sieben ausgebildete Schmiede gehören derzeit dem Verein an, darunter Franz Schütterer, der letzte Lehrling aus der alten Dorfschmiede. Neben der Werkstatt widmet sich der Verein auch der weiteren Vervollkommnung des Geländes drumherum. So wurde erst kürzlich der Hof neu gepflastert, auch für eine aufrollbare Plane als Sonnen- und Regenschutz wurde Geld eingesetzt. 170 Mitglieder gehören derzeit dem Verein an, aber, wie fast überall, meldet sich leider nur wenig Nachwuchs.

Auch bei diesem Fest wurde wieder deutlich, wie sich die Vereine in Nollingen gegenseitig unterstützen. Hier spielte der Musikverein, die Schmiedezunft hilft dann bei dessen Fest bei der Bewirtung der Gäste. Der Gesangverein Ton-Art hatte am Schmiedefest die Kaffeestube bewirtschaftet, beim Konzert der Sänger übernehmen die Schmiede dann die Sektbar. So wurde das Schmiedefest wieder ein Vergnügen für alle Gäste.