Rheinfelden Welche Auswirkungen hat der Klimawandel in Rheinfelden? Was könnten Gegenmaßnahmen sein? Damit beschäftigten sich die 14 Teilnehmer des ersten Stadtklimaspaziergangs. Geleitet wurde er von Louisa Freytag, Klimaschutzmanagerin der Stadt, und ihrer studentischen Hilfskraft Corinna Ballnat. Patrick Pauli, Abteilungsleiter Stadtgrün und Umwelt, gab Einblicke in die Stadtgärtnerei. Auf zwei Kilometern gab es Stationen, an denen die drei einen Impuls zur Diskussion gaben.
Alle Teilnehmer bekamen ein Thermometer, um Unterschiede bei der Temperatur festzustellen. Der Friedrichplatz zeigte sich als Negativbeispiel – mit wenig Beschattung, asphaltiertem Boden und wenig Grün. Es wäre ratsam, versiegelte Flächen wie diese zu öffnen und mehr Bäume zu pflanzen, empfahl Pauli. Der Klimawandel werde in Rheinfelden mehr Sommertage bringen, mehr heiße Tage und Tropennächte, aber auch mehr Starkniederschlag. Der städtische Wärmeinseleffekt verstärke die Hitze. Am Kirchplatz war es deutlich kühler. Dort befinde sich „grüne und blaue Infrastruktur“, wie Ballnat erklärte, also Kastanienbäume, Wiese und Brunnen. Vergangenes Jahr hatte es am Friedrichplatz die „Stadtoase“ gegeben, ein kurzzeitiges Projekt mit Pflanzen und Bäumen in Kübeln; dies könne allerdings nicht mit verwurzelten Bäumen mithalten.
Aktuell sind im Baumkataster etwa 4800 Bäume, erklärt Pauli. Wobei nicht alle erfasst seien und mindestens 2500 dazukommen. Dort werden auch Zustand und Pflegebedarf erfasst. Hinter der Idee „mehr Bäume pflanzen“ stecke Aufwand, für den Personal existieren muss. Pauli verwies auf die Aktion „100 Jahre – 100 Bäume“. Die Idee war, dass Bürger Bäume pflanzen und sich um sie kümmern. Viele seien nicht fachmännisch gepflanzt oder gepflegt worden, sodass ein erheblicher Mehraufwand für die Stadtgärtnerei entstand.
Am Oberrheinplatz wurden Projekte wie die „Klimakisten“ mit hitzeresistenten Pflanzen vorgestellt, an der Werderstraße 34 ist eine Fassadenbegrünung geplant. Auf dem Friedhof war es merklich kühler. Aber die Bäume leiden unter den hohen Temperaturen, eine Umstellung auf hitzeresistente Pflanzen sei vonnöten. Der Spaziergang kann bis Ende Oktober nachvollzogen werden: An den Stationen hängen Schilder mit QR-Codes, die zu Informationen zu den Maßnahmen und Klimaschutz führen. Infos im Internet unter www.rheinfelden.de/Stadtklimapsaziergang.