Rheinfelden Unten zwängen sich die Polizisten an Leitern vorbei, ziehen die Köpfe unter Gerüsten ein, darüber stehen Handwerker und bringen das Revier auf Vordermann. Zumindest teilweise, denn die Sanierung des alten Gebäudes ist ein größeres Unterfangen. Mehrere Jahrzehnte war nichts gemacht worden. Aktuell sind die Handwerker vor allem im östlichen Teil des Erdgeschosses tätig. Dort entsteht die neue Wache. Die ist mit kugelsicherem Glas und gepanzerten Türen gesichert und bekommt – im Gegensatz zu anderen Räumen – eine Klimaanlage. Auch einen Lagerraum gibt es dort künftig, ebenso eine Waffenkammer.
Die Bauarbeiten im laufenden Betrieb bringen einige Belastungen für die Polizisten mit sich. Dazu kommt: Jeder Handwerker muss erst mal kontrolliert werden, erklärt Revierleiter Spencer Diringer. Die Elektriker bräuchten sich nicht mehr ausweisen, die kenne inzwischen jeder. Mittlerweile dürften sie zehn bis 15 Kilometer Strom- und Datenkabel verlegt haben, es sollen noch mehr werden. Seit etwa einem Jahr laufen die Arbeiten, im Oktober soll die neue Wache in Betrieb gehen.
Auch im Keller tut sich einiges, die Zustände dort seien nicht haltbar gewesen, sagt Diringer während des Rundgangs. Das betreffe vor allem die Umkleiden. Die seien nicht mehr zeitgemäß gewesen. Es wurden neue Schränke angeschafft und neue Duschen eingebaut. Neu eingerichtet wurde auch der Serverraum. Die Asservatenkammer befindet sich ebenfalls im Keller.
Aktuell sind wichtige Bereiche noch im westlichen Teil im Erdgeschoss untergebracht. Sobald aber der Ostteil fertiggestellt ist, soll auch dort umgebaut werden. Auch im zweiten Stock gebe es viel zu tun. Da sind zum einen die Fenster. „Die sind praktisch tot“, sagt Diringer. 18 Grad Celsius im Winter und 34 Grad Celsius im Sommer seien in seinem Büro im zweiten Stock normal, oftmals bilden sich an der Wetterseite bei Regen Pfützen unter dem Fenster. In den anderen Büros sehe es nicht wirklich besser aus. Aktuell ist noch kein Austausch vorgesehen. Auch der Boden muss noch in Angriff genommen werden. Der hatte zuletzt unter den Kernbohrungen gelitten.
Im Stockwerk darüber gibt es Schlafplätze für die Beamten. Relativ viele kämen aus dem Raum Freiburg und Emmendingen nach Rheinfelden, so Diringer. Es sei schwierig, am Hochrhein Nachwuchs anzuwerben. Die Schweiz locke junge Leute mit besserem Gehalt. Noch ein Stockwerk darüber gibt es eine Besonderheit: eine Mietwohnung. Die wird aber zum Ende des Monats frei, dann wird die Polizei sie nutzen. Letztlich brauche es im Revier eine energetische Sanierung, so Diringer. Das ganze Bauprogramm werde bis zu fünf Jahre dauern, sagt Diringer. Auch die Kollegen seien bei den Entscheidungen rund um den Umbau eingebunden, betont Diringer.