Rheinfelden Mitte März waren die Marktstände des Wochenmarkts in den Kastanienmarkt verlegt worden, um Besucher und Beschicker vor Anschlägen zu schützen. Damit verbunden waren massive Absperrungen mit Absperrbaken zur Fußgängerzone der Karl-Fürstenbergstraße hin.

In der Sitzung des Hauptausschusses des Rheinfelder Gemeinderats sagte Ausschussmitglied Gustav Fischer (SPD), dass er es nicht mehr aushalte, was ihm Bürger in der Angelegenheit alles gesagt hätten. Eine der Aussagen: Die Stadt gebe sich der Lächerlichkeit preis, mit den nach Ansicht mancher Marktbesucher übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen. Im Übrigen seien auch die Besucher der Straßencafés auf der Karl-Fürstenbergstraße ungeschützt, sollte beispielsweise ein Autofahrer einen Anschlag verüben wollen. Wenn man mit dem Wochenmarkt nicht pfleglich umgehe, mache man diesen kaputt, sagte Gustav Fischer sichtlich aufgebracht.

OB Klaus Eberhardt verwies indes auf die Auswertung einer Umfrage unter den Marktbeschickern und den Marktbesuchern sowie einer Online-Umfrage. Dabei ging es überwiegend um die Besucherfrequenz an den Markttagen. Gleichzeitig verwies er darauf, dass man auch an der Sicherheitsdiskussion nicht mehr vorbeikomme. Kontrovers diskutierten die Ausschussmitglieder die Frage, wie künftig wieder einige Marktstände in der Fußgängerzone sicher positioniert werden könnten. Eckhart Hanser (CDU) sagte, dass die Karl-Fürstenbergstraße als Ganzes betrachtet werden müsse, auch im Hinblick auf die Sicherheit. Man müsse daher prüfen, ob man an den Zufahrtsstraßen versenkbare Poller installieren könne, um das Hineinfahren von Fahrzeugen an Markttagen zu verhindern. Dies koste zwar Geld, es sei aber zu prüfen, ob dies im Hinblick auf die Gemeindefinanzen möglich sei. Klaus Eberhardt verwies auf eine außerplanmäßige Ausgabe, die man in Erwägung ziehen könne. Er zeigte eine Präsentation, die darstellte, wie im Kastanienpark-Areal und in der Fußgängerzone wieder einige Marktstände möglich wären, während die Zufahrten zur Fußgängerzone von der Karl-Fürstenbergstraße und der Zähringerstraße durch Absperrungen gesichert werde.

Im Nachgang zur Sitzung bestätigte Gustav Fischer noch einmal seine Kritik am bisherigen Vorgehen der Verwaltung und riet dazu, unter den Bürgern eine Umfrage zu den bisherigen Sicherheitsmaßnahmen zu starten. Dann werde man sehr schnell wahrnehmen, was die Bürgerschaft tatsächlich davon halte, sagte er. Bereits in der Sitzung hatte der Sozialdemokrat darauf verwiesen, dass man mit den Absperrungen auch Hand an die Begegnungsmöglichkeiten der Bürger gelegt habe. Aber genau dies sei wichtig, um das soziale Miteinander, so auch bei Wochenmarktbesuchen, zu schützen, sagte er.