Rheinfelden Er hat die großen Stars des italienischen Kinos in den 1950er- und 1960er-Jahren porträtiert: Sophia Loren, Claudia Cardinale, Gina Lollobrigida und Federico Fellini. Auch andere Prominente sind auf den Aufnahmen des italienischen Fotografen Paolo Costa in persönlichen Situationen zu sehen. Aus einem Archiv von 50.000 Negativen hat Alexandra Pfründer, die Tochter des 1981 verstorbenen Fotografen, eine Auswahl von 80 Schwarzweißbildern für die Retrospektive auf drei Stockwerken im St. Josefshaus Herten zusammengestellt.

Die außergewöhnlichen Fotografien verrieten viel Ästhetik und Respekt gegenüber den Personen, meinte Birgit Ackermann vom Vorstand des St. Josefshauses bei der Vernissage. Durch Kontakte von Kuratorin Christina Kuhn kam die Ausstellung zustande. Sie gibt faszinierende Einblicke in das fotografische Schaffen des Fotoreporters, der in der Kinowelt hautnah dabei war und hinter die Kulissen blicken konnte. Er durfte die Stars in ihren Wohnungen besuchen, begleitete sie auf Reisen und bei Filmdrehs. „Seine Bilder sind nicht paparazzimäßig“, sagte Alexandra Pfründer.

So sieht man die junge Sophia Loren und Claudia Cardinale im Flugzeug, im Auto, auf der Gangway oder umringt von Pressefotografen. Aber auch andere legendäre Diven wie Marlene Dietrich, Ursula Andress oder Anita Ekberg holte Costa vor die Kamera, ebenso die 1968er-Ikone Uschi Obermaier. Intensive Momentaufnahmen gelangen ihm auch von Schriftsteller Georges Simenon. Die Nähe und der Blick für den besonderen Moment zeichnen die Bilder von Costa aus, die sich von herkömmlichen Promifotos unterscheiden. Doch er widmete sich auch in Reportagefotografien den einfachen Menschen in Apulien, den Fischern und Familien und deren kargen Alltag. Diese sozialkritischen Aufnahmen bilden den Kontrast zu den Starporträts.

Die Ausstellung ist bis 10. Oktober Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 14 Uhr zu sehen.