Rheinfelden Der Minselner Ortschaftsrat sprach sich in seiner jüngsten Sitzung gegen die Einrichtung eines Mountainbike-Trails von Nordschwaben bis Minseln aus. Zuvor waren für und gegen die Fahrradstrecke argumentierende Gäste zu Wort gekommen.

Im April 2022 hatten drei Rheinfelder Vereine – die Naturfreunde mit der Abteilung Skizunft, die Sport-Gemeinschaft und der Radsportverein – den Bau eines MTB-Trails im Rheinfelder Stadtwald beantragt. Reinhard Hauck, Vorsitzender der Naturfreunde, hob die positiven Effekte eines solchen Trails hervor, dessen Ziel es sei, Mountainbike-Sportler ab dem Alter von acht Jahren heranzubilden. Auch Menschen, die keine Vereinsmitglieder sind, könnten laut Hauck davon profitieren. In vier Korridoren sei nach einer geeigneten Strecke gesucht worden, aber lediglich Minseln und Nordschwaben weisen laut Hauck geeignetes Gelände auf. Nach Begehungen sei diese Strecke von der Stadt Rheinfelden als akzeptabel eingeschätzt worden.

Matthias Häussermann, Jagdpächter des Revierbereichs Minseln-Süd, zeigte zwar Verständnis für das Anliegen der Vereine, bezog aber auch eine klare Stellung: „Ich lehne es entschieden ab, dass der Trail ausgerechnet in einem der letzten noch relativ ungestörten Waldgebiete auf dem Dinkelberg entstehen soll.“ Er regte an, in Abstimmung mit dem Landratsamt unproblematische Alternativen im gesamten Stadtgebiet zu prüfen.

Auch Hannelore Nuß, Vorsitzende des Tierschutzvereins, sprach sich entschieden gegen den MTB-Trail aus. Dieser würde den einzigen Wildtierkorridor entlang des gesamten Hochrheins durchqueren. Das Landratsamt dürfe unter diesen Umständen überhaupt nicht zustimmen, so ihre Forderung. „Schutz und Sicherheit der im Wald angestammten Tiere werden durch den Trail gefährdet.“ Vanessa Hünerli und Philipp Reiher von der Stadtverwaltung bestätigten, dass die Stadt nach Prüfung das von den Naturfreunden benannte Grundstück für einen MTB-Trail für die Vereine zur Verfügung stellen würde. Sie stellte aber auch klar: „Wir entscheiden nur über die Verfügungstellung, nicht darüber, ob der Trail überhaupt gebaut werden darf. Dafür ist der Landkreis zuständig.“

„Hier geht es um Naturschutz“, wandte Klaus Weber aus dem Gremium ein. Dass dieser „hintergangen“ werden solle und die Stadt zum Antrag der Vereine nicht einfach Nein gesagt habe, könne er nicht nachvollziehen. Dem entgegnete Hünerli, dass die Verwaltung verpflichtet sei, Anträge von Vereinen auf Grundstücksvergabe oder Sportförderung zu prüfen und die Ergebnisse vorzulegen. Entschieden werde dann in den betroffenen Gremien. Und genau das tat der Ortschaftsrat, indem er den Bau eines MTB-Trails auf Grundstücken seiner Gemarkung und der von Nordschwaben einstimmig ablehnte.