Rheinfelden Mit dem Schmücken des Linden- und des Adler-Brunnens in Herten hat der Verein Dorfkultur in diesem Jahr erstmals eine Idee in die Tat umgesetzt, die den alten Dorfkern noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt und auf die Osterfeiertage einstimmt. Allerdings schwebt über Aktion eine Drohung, die als überzogene Bürokratie und alles andere als bürgerfreundlich empfunden wird.
Wie die Schriftführerin des Vereins, Anita Basso, berichtet, will das Finanzamt dem Dorfkulturverein die Gemeinnützigkeit entziehen. Als Begründung wurde angeführt, dass das im Abstand von zwei Jahren stattfindende Dorffest, das der Verein ausrichtet, einem rein wirtschaftlichen Zweck dient. Der Dorfflohmarkt, der ebenfalls vom Verein ausgerichtet wird, sei darüber hinaus eine Entrümpelungsaktion, die sich nicht mit der Gemeinnützigkeit in Übereinklang bringen lasse.
Der Verein Dorfkultur nahm dies nicht hin und schaltete eine Rechtsanwältin ein. Auch musste die Satzung des Vereins geändert werden. Das Ansinnen des Finanzamts wird vom Verein umso unverständlicher bewertet, als dass auch das alle zwei Jahre stattfindende Dorffest durchaus Gemeinnützigkeitscharakter habe und hat. Allein deswegen, weil es auch beteiligte Vereine gab, die aus dem Erlös des Dorffestes immer wieder Spenden an wohltätige Zwecke weitergeleitet haben.
Dass vor diesem Hintergrund ein Schmücken der Brunnen stattfand, ist umso bemerkenswerter und findet schon jetzt Lob und Anerkennung. Viele Passanten bleiben stehen, um die Kunstwerke zu bestaunen. Tatsächlich haben sich die Mitglieder des Vereins, unterstützt von Mitgliedern der Grabbe-Clique und des TuS Herten, alle Mühe gegeben, um aus den Brunnen Kunstwerke entstehen zu lassen.
Dies geschah mit über 1100 bunten Ostereiern, mit Osterhäschen und mit geflochtenem Grün. Ob der Verein mit dieser Aktion, die im kommenden Jahr fortgeführt werden soll, beim Finanzamt Erfolg hat, steht jedoch noch nicht fest, so die Schriftführerin Anita Basso.