Freiburg/Rheinfelden Im Freiburger Münster erteilte Erzbischof Stephan Burger Simon Gleichauf sowie Lukas Nagel die Weihe zum Priester. Zahlreiche Verwandte, Freunde und Begleiter der beiden nahmen am Gottesdienst teil, darunter auch Rheinfeldens OB Klaus Eberhardt. Nach dem festgelegten Ritus bat der Regens, Leiter des Priesterseminars, den Erzbischof darum, den erfolgreichen Absolventen des Seminars die Weihe als Priester zu erteilen. Die Frage des Bischofs, ob sie würdig dafür seien, bestätigte der Regens mit einem klaren Ja.

Gleichauf und Nagel haben beide Theologie studiert und in unterschiedlichen Bereichen der missionarischen und seelsorgerischen Arbeit Erfahrungen gesammelt. Burger ging in seiner Predigt auf etliche Aufgaben von Priestern ein. Mit Blick auf den neuen Papst Leo XIV. sagte er, es sei die Aufgabe jedes Seelsorgers bei Konflikten Brücken zu bauen. In Bezug auf die Bibellesung stellte Burger die Frage, wer heute noch ein Schaf sein möchte, das blind seinem Hirten hinterherläuft. Dies treffe doch nur zu, wenn der Hirte Sicherheit gebe. Und diese sei auch von den Seelsorgern in breiter Vielfalt zu gestalten.

Burger bedankte sich bei den Kandidaten, sich selbst auf umfangreichen Verzicht einzulassen. Ebenso würdigte er die Bereitschaft von Gleichauf und Nagel, in einer Zeit der doch spürbaren Abwendung von der Kirche sich dafür entschieden zu haben, der Lehre von Jesus Christus zu folgen und damit den Auftrag zu übernehmen, dessen Willen zu erfüllen. Bereits jetzt sei absehbar, dass auch die neuen Priester auf Widerstände stoßen werden. Was aber zähle, sei die Hingabe, mit der sie ihre Aufgaben erfüllen. Daraus folgte die Empfehlung des Bischofs: „Verlieren Sie nie den Geruch der Schafe, wenn sie ein guter Hirte sein wollen.“ Die Frage von Stephan Burger, ob sie bereit seien, das Priesteramt unter Leitung des Bischofs auszuführen, beantworteten beide mit Ja. Sie versprachen Ehrfurcht und Gehorsam. Durch Handauflegung und Salbung erhielten beide ihre Weihe.

Simon Gleichauf (30) stammt aus Rielasingen im Hegau. Er studierte an der Universität Freiburg Theologie und verbrachte ein Studienjahr in Jerusalem. Danach absolvierte er die Berufseinführung als Pastoralassistent in der Seelsorgeeinheit Mannheim-Süd. Seit einem Jahr arbeitet er als Diakon in Rheinfelden. In dieser Zeit habe er erlebt, wie er damit den Gläubigen Zuwendung, Begleitung und Hilfe geben kann. Simon Gleichauf: „Dafür möchte ich mein Leben einsetzen. Besonders den jungen Menschen und denen, die auf irgendeine Weise an unserer Welt leiden, möchte ich weitergeben, dass es eine größere Perspektive gibt als das, was man gerade nur sehen kann.“

Primiz: Seinen ersten Gottesdienst als Priester, die Primiz, feiert Gleichauf am 18.¦¦Mai in seiner Heimatgemeinde Arlen, seinen ersten Gottesdienst in Rheinfelden feiert er am 25¦ Mai, 11¦Uhr, in der Kirche St. Josef.