Rheinfelden Jetzt ist klar, dass das Krankenhausgebäude am Vogelsang abgerissen wird (siehe oben). Es wird also definitiv keine Nachnutzung des Gebäudes mit einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) geben, wie es die Stadt und die Kliniken noch im vergangenen Oktober angestrebt hatten. Der Grund: eine Markterkundung habe einen Investitionsbedarf von 68 Millionen Euro für eine Sanierung und Umnutzung ergeben. Die Stadt plant deshalb ein Gesundheitszentrum an der Römerstraße. OB, die städtische Gesundheitsbeauftragte Nicole Riße-Hasenkamp und Wohnbau-Geschäftsführer Markus Schwamm stellten in einem Pressegespräch die Details vor.

  • Das Gebäude: Die ersten Entwürfe des Karlsruher Architekturbüros GJL+ zeigen ein siebenstöckiges Gebäude in modularer Bauweise mit 4500¦Quadratmetern Nutzfläche. Der Eingangs- und Empfangsbereich zur Römerstraße ist zweistöckig. Im Erdgeschoss sollen ein Quartierscafé, eine Apotheke, ein Sanitätshaus sowie Beratungsstellen einziehen; in den Stockwerken darüber Arztpraxen und Büroräume. In den obersten Stockwerken sollen in einem Wohnturm Wohnungen für Ärzte und deren Angestellte geschaffen werden.
  • Wer zieht in das Gebäude? Es gebe bereits schriftliche Absichtserklärungen von mehreren Partnern aus dem Gesundheitssektor, die in das Gebäude einziehen möchten, sagte Nicole Riße-Hasenkamp. Darunter ist etwa eine Ambulanz für Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und ein Partner aus dem Bereich Allgemeinmedizin und Innere Medizin; ebenso eine Apotheke, ein Sanitätshaus und ein Pflegedienst. Auch das Case-Management des Rheinfelder Seniorenbüros werde vertreten sein. Gespräche gebe es für die Einrichtung einer Notfallambulanz. Ein HNO-Arzt sowie ein Hautarzt würden hingegen bislang noch fehlen.
  • Der Standort: Das Gesundheitszentrum soll auf der Freifläche an der Ecke Römerstraße/Müßmattstraße neben dem DRK-Gebäude entstehen. Das Grundstück gehört der Stadt. Die Stadt sieht hier eine gute Erreichbarkeit und ausreichend Fläche für Stellplätze als Vorteil. Vor allem aber habe der Faktor Zeit den entscheidenden Ausschlag gegenüber dem Bahnhofsareal gegeben. An der Römerstraße sei ein Gesundheitszentrum erheblich schneller zu realisieren, sagt Eberhardt.
  • Kosten und Zeitplan: Entwickelt und gebaut wird das Gesundheitszentrum von der Städtischen Wohnbau. Diese bleibt Eigentümer und vermietet es an die Stadt, die wiederum die Räume an Ärzte und Institutionen weitervermietet. Die Stadt braucht für die Realisierung des Gesundheitszentrums also keine externen Investoren. Markus Schwamm rechnet mit einem Investitionsvolumen von bis zu 20¦Millionen Euro. Erste vorbereitende Anträge sollen bereits im kommenden Monat in den Gemeinderatsgremien behandelt werden. Wenn die „Ankermieter“ sicher feststehen und damit auch die finale Gestaltung und Raumaufteilung, will die Wohnbau den Bauantrag einreichen. Der OB geht momentan von einem Baubeginn Mitte 2026 aus.