Die Stadtgesellschaft trauert um einen Mann, der sich über viele Jahre mit seinem ehrenamtlichen Engagement bleibende Verdienste erworben hat. Jetzt ist Helmut Moser im Alter von 84¦Jahren gestorben. Sein Name steht an erster Stelle für die Gründung und Entwicklung einer wichtigen sozialen Einrichtung. Moser hat beim Wechsel vom Beruf als Geschäftsführer eines Industrieunternehmens in den Ruhestand im Jahr 2005 die ihm angetragene Herausforderung angenommen. Er nahm den Aufbau eines Tafelladens in die Hand. Der damalige OB Eberhard Niethammer und die Leiterin des Amts für Soziales, Cornelia Rösner, hatten damit einen guten Griff getan.

Der Tafelladen hat sich unter seiner Führung zu einer unverzichtbaren Einrichtung mit gut aufgestelltem Unterstützerkreis entwickelt. Über 2000 Menschen, deren finanzielle Verhältnisse prekär sind, profitieren heute beim Einkaufen von preisgünstigen Nahrungsmitteln. Dabei hat sich Helmut Moser nie in den Vordergrund gedrängt. Seine souveräne Führungsrolle zeichnete sich stets durch verbindliches und verlässliches Handeln aus. Moser nahm soziale Verantwortung als selbstverständlich wahr. Bei seiner Wahl zum Vorsitzenden hat ihn im Januar 2005 diese Zeitung mit den Worten zitiert: „Ich habe mich gerne überzeugen lassen, auch weil es mir gutgeht und ich auf diese Weise der Gesellschaft etwas zurückgeben kann.“

Über 16 Jahre haben viele Menschen Helmut Moser als hilfsbereiten und großherzigen Menschen in Verbindung mit der Tafel kennengelernt. Die Bürgerstiftung hat bereits im Dezember 2013 die herausragende Bedeutung des Tafelladens als soziale Errungenschaft mit dem Bürgerpreis gewürdigt. Damals bedankte sich Moser für alle, die sich freiwillig in den Dienst für andere stellen und damit garantieren, dass der Laden läuft. Er ließ sich vom Gedanken leiten, dass es auf das Helfen „Hand in Hand“ ankomme.

Als Mensch trat Moser zurückhaltend, aber offen und herzlich auf. So hat der gebürtige Südtiroler, der mit Karin Reichert-Moser verheiratet war, als Sympathieträger stets gewirkt, im Vorsitz des Skiclubs, als Vorstandsmitglied im Freundeskreis Neumarkt, im Stadtsportausschuss und im Ausschuss für Städtepartnerschaft. Für sein Engagement erhielt Moser die Landesehrennadel verliehen. OB Klaus Eberhardt würdigte ihn als Mensch mit „viel Herzblut und Leidenschaft, aber auch Weitsicht und Kommunikationsgeschick“. Im Juni 2021 gab Moser den Vorsitz im Tafelladen an Klaus Jost ab. Der Tafelladen hat sich da bereits zum kleinen Unternehmen mit einem Warenumsatz von 100¦Tonnen im Jahr ausgewachsen.

Zuletzt durfte er für sein Wirken 2022 den Ehrenpreis der Bürgerstiftung entgegennehmen. Der damalige Vorsitzende Norbert Dietrich hob in seiner Laudatio auf Mosers persönliche Stärken ab. Dazu gehören motivierendes Management, Kontaktfreude, Empathie und strategische Fähigkeiten.