Rheinfelden Einen Neubürgergutschein, die Präsentation der Einzelhändler auf verschiedenen digitalen Plattformen und die Wiederbelegung des runden Tischs sind nur einige Ideen, die Marco Walter weiterverfolgen will. Noch in der ersten Jahreshälfte solle der Neubürgergutschein kommen, sagt der Citymanager im Gespräch mit dieser Zeitung. Fast 20 Händler hätten sich dem Projekt angeschlossen, nun gehe es an die Umsetzung. Die Gutscheine sollen ihren Platz in der Neubürgertasche haben. Mit den Gutscheinen bekämen sie dann Dienstleistungen, Beratungen oder einen Rabatt. Damit soll den Neubürgern auch gezeigt werden, welche Angebote es in der Stadt gibt.
Über digitale Medien will das Stadtmarketing auf Aktionen bei Händlern oder der Stadt aufmerksam machen. Gastronomen könnten dort Speisekarten veröffentlichen. In der Innenstadtberatung ist von einem „digitalen Schaufenster“ die Rede, Walter selbst spricht von einer „digitalen Litfaßsäule“. Willkommensgesten an den Zugängen zur Stadt empfiehlt die Innenstadtberatung. Für den Citymanager ist das ein Thema, mit dem sich ein runder Tisch der Einzelhändler befassen könnte. Dadurch erhofft er sich eine Wiederbelebung des Gremiums.
Einkaufsführungen sind ebenfalls ein Vorschlag der Innenstadtberatung. Doch so weit sei man bisher nicht, sagt der Citymanager. Ihm sei es wichtig, jetzt Themen anzugehen, die einfach umzusetzen sind und ein schnelles Ergebnis erzielen. Ein solches Thema wäre etwa das digitale Gutscheinsystem, mit dem die Einwohner die Wirtschaft vor Ort unterstützen können. Arbeitgeber könnten diese als Bonus für Mitarbeiter nutzen und so ebenfalls Kaufkraft an den Ort binden, heißt es in der Innenstadtberatung. Nun wolle man das Gutscheinsystem des Gewerbevereins weiterentwickeln, so Walter.
Für Pop-up-Läden und Pop-up-Schaufenster – ebenfalls ein Tipp aus der Innenstadtberatung gegen Leerstand – habe die Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung (WST) bereits ein fertiges Konzept extra für Rheinfelden in der Schublade. Das Problem dabei: Die Stadt habe keine eigene Immobilie dafür und auch keine potenziellen Vermieter in Aussicht. Allerdings habe der Leerstand in Rheinfelden längst nicht die Dimensionen wie in vergleichbar großen Städten im „Binnenland“, sagt Walter. Das Problem in Rheinfelden liege darin, dass die Flächen in leerstehenden Immobilien oft zu groß für kleinere Einzelhändler seien. Selbst wenn pro Quadratmeter gar nicht allzu viel Miete gefordert werde, komme dennoch eine hohe Summe zustande. Man wende sich in solchen Fällen an Filialisten, aber schaue genau darauf, welche Unternehmen man anschreibe.
Bei anderen Vorschlägen, die die Innenstadtberatung Rheinfelden mit auf den Weg gibt, könne die WST nicht selbstständig tätig werden. Beispiel dafür ist beispielsweise das Thema Müll, bei dem aber die Stadt tätig wurde und jüngst mit anderen Kommunen eine Kampagne startete. Weiteres Thema der Beratung: die Schaufenstergestaltung. Die WST biete regelmäßig Schulungen für Einzelhändler an, sagt Walter. Es sei durchaus möglich, diesen Punkt ins Programm aufzunehmen. Die Händler könnten bei den Schulungen Wünsche äußern. Ebenfalls nicht zuständig sei die WST für die Märkte, denen die Innenstadtberatung ein gutes Zeugnis ausstellt. Damit solle die Stadt selbstbewusst in die Außenwerbung gehen.
In der Karl-Fürstenberg- und in der Kapuzinerstraße wurde von Oktober an gemessen, wann wie viele Menschen dort unterwegs sind. Die Messungen werde man nun auf das ganze Jahr ausdehnen, um ein genaueres Bild zu haben. Schon jetzt gebe es interessante Daten, etwa für die Karl-Fürstenberg-Straße. Dort gibt es im Schnitt samstags mehr als 10.000¦Messungen, sonntags 5500 und an zwei weiteren Wochentagen etwas weniger als 8000. Es sei viel los auf der Straße, was auch an den Cafés dort liege, sagte Walter. Man müsse die Zahlen in der Regel durch zwei teilen, um auf die Zahl der Besucher zu kommen.
Bei Veranstaltungen wie dem Lichtereinkaufsabend gab es auch schon rund 15.000¦Messungen, aber bei solchen Anlässen müsse man eher durch drei teilen. Auf eine ähnlich hohe Zahl brachte es auch die Fasnacht, aber da sie hauptsächlich an anderen Stellen gefeiert wurde, sei die Zahl der Messungen dazu nicht allzu aussagekräftig.