Horatio Gollin

Herr Sauer, Welche Wichtigkeit hat das Wertejahr für Sie?

In der Krise jetzt zeigen sich Egoismen bei den Menschen, die wir so nie gedacht hätten. Grundsätzliche Fragen des Miteinanders, von der Flüchtlingsproblematik über die Altersrente bis zur Umwelt, tun sich auf. Es braucht dringend eine fundierte demokratische Diskussion darüber, wo wir als Gesellschaft hinwollen. Was ist der Konsens und wo ist die Mitte? Wo sind die No-Gos? Damit diese Diskussion jetzt ins Laufen kommt, geben wir mit der Aktion am Samstag sozusagen den Startschuss für die Reihe.

Was haben Sie geplant?

Vor der Krise wurden von den Menschen in unserer Stadt viele gute Gedanken entwickelt. Die sollen nicht verloren gehen, damit es danach nicht einfach weitergeht wie zuvor. Mit den Anschlägen von Hanau, der Demokratie-Frage in Thüringen, der Klimadiskussion, bei der Mitmenschlichkeit in der Flüchtlingsfrage und auch in der Corona-Krise sind wichtige Fragen aufgeworfen worden. Dazu sollen die Menschen aus Rheinfelden ihre Gedanken formulieren und diese am extra dafür erstellten Kreuz an der Christuskirche anbringen. Input ist gefragt: Was wollen wir aus der Krise mitnehmen, was nach der Krise ändern?

Das könnte Sie auch interessieren

Was geschieht mit den Gedanken?

Die Ideen werden gesammelt und regelmäßig ausgewertet, um damit eine Grundlage für die Veranstaltungen und Diskussionen am Wertetag im Juli zu bilden. Dazu können die Menschen ihre Gedanken ausgedruckt mitbringen oder vor Ort notieren. Am Wertetag werden wir sie, nach Themen gruppiert, bei den Diskussionen zum Thema Mensch – Wert – Werte verwenden.

Wer steht hinter der Aktion?

Diese Aktion ist ein erster Beitrag vonseiten der katholischen und evangelischen Kirchen. Der Wertetag im Sommer wird von einem breiten Aktionsbündnis aus den beiden Kirchen, Politik und Verwaltung sowie verschiedenen Vereinen und Initiativen getragen. Wer sich einbringen und mitgestalten will, ist auch jetzt noch herzlich willkommen.