50 Jahre alt und immer noch so aktiv und aktuell wie damals ist der Schwarzwaldverein Vorderer Hotzenwald, der am Sonntag sein Jubiläum mit einem Festakt gefeiert hat. Neben Festansprachen stand ein besonderer Programmpunkt an: Dem ehemaligen Vorsitzenden des Hauptverbandes des Schwarzwaldvereins und Rickenbachs Altbürgermeister Georg Keller wurde für seine besonderen Verdienste die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen. Johann Lauber wurde zum Ehrenmitglied ernannt und es galt, langjährige Mitglieder zu ehren.
Nicht mit einem Volksfest, sondern, wie es Martin Lauber, einer der drei Vorsitzenden des Ortsvereins eingangs sagte, angesichts der derzeitigen Umstände mit einem Festakt für geladene Gäste, feierte der Schwarzwaldverein Vorderer Hotzenwald seinen runden Geburtstag. Lauber ließ die wechselvolle Geschichte des Ortsvereins auf dem Hotzenwald Revue passieren. Sie ist geprägt durch mehrere Gründungen, die aber wieder von der Bildfläche verschwanden. 1971 wurde dann der Ortsverein Vorderer Hotzenwald aus der Taufe gehoben.

Da zu dieser Zeit die Gemeindereform anstand und der Sitz der Verwaltung noch offen war, hatte man sich für den Namen „Vorderer Hotzenwald“ entschieden, um nicht, wie es Lauber schmunzelnd sagte, aufs falsche Pferd zu setzen. Zum Gründungsvorsitzenden wurde Ulrich Schmidt gewählt. In den ersten Jahren stand die Schaffung von Wanderwegen und Ruhebänken im Mittelpunkt, später kamen Heimat- und Denkmalpflege sowie Natur-und Artenschutz hinzu, so Lauber. Als eines der wichtigen Projekte nannte er die einheitliche Beschilderung im Gebiet des Schwarzwaldvereins, das im Hotzenwald gestartet wurde.
Bürgermeister Dietmar Zäpernick zitierte Friedrich von Raiffeisen: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ Eine Aussage, die in besondere Weise auf den Schwarzwaldverein zutreffe. Dort fänden sich Menschen zusammen, um mit Energie und Tatkraft etwas zu schaffen. „Sie können stolz sein auf das gemeinsam Geleistete“, sagte der Bürgermeister.
Meinrad Joos, Präsident des Hauptverbandes, stellte neben Glückwünschen und der Anerkennung für die Leistungen des Ortsvereins weitere Themen in den Mittelpunkt seiner Festansprache. „Es liegt an uns allen, den Schwarzwaldverein in eine gute Zukunft zu führen“, umriss er den Zukunftsprozess 2030. Dem Thema Familie und Jugend misst Joos große Bedeutung bei, denn „ohne Jugend keine Zukunft“, sagte er. Gemeinsam mit den Ortsvereinen werde man sich um dieses Thema kümmern. Man sei zudem der nachhaltigen Naturnutzung und dem Klimaschutz verpflichtet, stellte der Präsident weiter fest.

Eine besondere Ehre wurde im Rahmen des Festaktes dem ehemaligen Präsidenten des Hauptverbandes und Altbürgermeister Georg Keller zuteil, der bereits 2008 das Bundesverdienstkreuz erhalten hatte: Für seine besonderen Verdienste um das Land Baden-Württemberg zeichnete ihn Landrat Martin Kistler im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit der Staufermedaille aus. In besonderer Weise habe sich Keller nicht nur für Rickenbach, sondern für die Region und den ganzen Schwarzwald eingesetzt, so der Landrat in seiner Laudatio. Beeindruckt habe ihn neben Kellers Fähigkeiten, die er unter anderem in den Kreistag eingebracht habe, seine Bescheidenheit und seine Art, auch im Stillen Dinge zu bewirken. „Wenn Sie für etwas einstehen, dann immer an vorderster Front“, sagte Kistler an den Geehrten gewandt. „Ihre Leistungen machen Sie zu einem würdigen Träger der Staufermedaille“, fügte er hinzu.

Georg Keller selbst bezeichnete die Verleihung der Staufermedaille nicht nur als große Ehre und Auszeichnung, sondern auch als große Überraschung. Er nehme die Medaille auch stellvertretend für die Menschen in Empfang, die ihn bei der Erfüllung seiner Aufgaben für den Schwarzwaldverein unterstützt hätten. Musikalisch wurde der Festakt vom Musikveren Alpenblick Willaringen umrahmt, die Feuerwehr sorgte für die Bewirtung.