Der Gemeinderat hat einen Vertrag mit dem Schwarzwaldverein Vorderer Hotzenwald über die Betreuung der naturnahen öffentlichen Flächen in Rickenbach abgelehnt. Der Verein hatte der Gemeinde angeboten, naturnahe öffentliche Flächen gegen eine Aufwandsentschädigung von jährlich 1000 Euro zu betreuen. Damit würde der Naturschutz weiterhin gefördert und gegen das Artensterben vorgegangen werden – was aus Sicht des Schwarzwaldvereins und der Verwaltung möglicherweise auch positive Auswirkungen auf den Tourismus hätte.
Gemäß dem Vertrag sollte in der Aufwandsentschädigung die naturnahe, fachgerechte Pflege auf insgesamt einem halben Hektar inklusive Entfernung von Unrat enthalten sein. Dabei ging es um Flächen unter anderem im Schaffeld und in der Hennematt in Rickenbach, um eine Verkehrsinsel in Wickartsmühle, um ein Frühjahrsbeet beim Busbahnhof sowie um den Alpenpanorama-Sitzplatz in Bergalingen. Einzelne beteiligte Personen würden keine Aufwandsentschädigung erhalten, die Entschädigung von 1000 Euro sollte ausschließlich in weitere Ideen und Projekte für die Gemeinde fließen.
Bürgermeister wirbt für Sache
Doch der Gemeinderat war mehrheitlich gegen den Vertragsabschluss. Zwar warb Bürgermeister Dietmar Zäpernick für den Vertrag, dieser sei „eine gute Sache“, zumal der Schwarzwaldverein viel in der Gemeinde mache. Gemeinderat Lorenz Maurer bezeichnete die 1000 Euro als „Peanuts“, sie hätten „einen symbolischen Charakter“. Walter Waßmer war anderer Meinung: „Es macht keinen Sinn, Verkehrsinseln zu Blumenwiesen zu machen, das ist der falsche Weg.“
Und: „Die Natur ist der beste Gärtner“, fand er. Volker Matt hielt fest, dass es „andere Möglichkeiten gibt, Naturschutz zu gewährleisten, das hier ist Kosmetik“. Peter Kermisch wollte „aufs Geld achten“, außerdem sei es „unmoralisch“, dass der Schwarzwaldverein der Gemeinde einen solchen Vertrag unterbreite. Ähnlich Martina Lütte: Sie kenne keinen Verein in Rickenbach, „der von der Gemeinde einen Vertrag verlangt“. Bürgermeister Zäpernick will nun mit dem Schwarzwaldverein nach einer anderen Lösung suchen.