Rickenbach Mehr als 320 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit haben die Wühre-Warte im vergangenen Geschäftsjahr in Pflege und Erhaltung der Hochsaler Wühre investiert. Das berichtete Lorenz Maurer, der Vorsitzende bei der Hauptversammlung des Wasser- und Bodenverbands Hochsaler Wühre am Montag im Rickenbacher Rathaus. Knapp acht Monate, vom 27. April bis zum 6. Dezember, war die Wühre 2024 in Betrieb.

Sorgen bereiten schon seit einiger Zeit die Aktivitäten des Bibers, der zwischen Oberwihl und Rotzel aktiv ist. Zweimal sei es zur Überflutung der Landstraße gekommen, wie Maurer berichtete. Gemeinsam mit dem Landratsamt soll hier eine technische Lösung gefunden werden.

Im September hatten Unbekannte sich an den Schöpfen zu schaffen gemacht, sodass für einige Stunden wenig Wasser floss. Die vielen Regenfälle verursachten Überlaufen und Unterspülungen der Dämme. Probleme bereite auch das Käferholz, das in die Wühre fällt und so den Wasserabfluss stört.

Bildung neuer Rücklagen

Zur Finanzierung der regelmäßig anliegenden Aufgaben, wie die Beseitigung des Käferholzes, das Ausbaggern des Kiesbettes oder die Reparatur der Dämme musste im letzten Jahr auf Rücklagen zurückgegriffen werden. Um die Finanzen in Zukunft auf eine solide Grundlage zu stellen und neue Rücklagen zu bilden, wurde einstimmig beschlossen, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen. Weitere Einnahmen sollen aus Holzverkauf erzielt werden.

Das zukünftige Mitgliedsbeitragsvolumen beträgt 9000 Euro. Es wird zum größten Teil (sechs Neuntel) von den vier Anliegergemeinden Görwihl, Herrischried, Laufenburg und Rickenbach getragen. Zwei Neuntel verteilen sich auf die anliegenden Wiesenbesitzer und ein Neuntel auf die Werksbesitzer (dabei handelt es sich um die Gemeinde Murg).

Um dieses seit 1453 bestehende Wasser-Kanalsystem dauerhaft zu erhalten und für die Zukunft fit zu machen, sind allerdings einmalig größere Investitionen nötig. Für Dammerhöhungen, Uferbefestigungen oder die Beseitigung von Engstellen werde man etwa 43.000 Euro benötigen, erklärte Maurer. Es bestehe aber die Möglichkeit einer Förderung in Höhe von 60 Prozent durch den Naturpark. In einem einstimmigen Votum erklärten sich die vier Anliegergemeinden bereit, jeweils ein Viertel dieser Investitionen zu übernehmen.

Die Entlastung des ersten Vorsitzenden Lorenz Maurer und der Kassiererin Marion Bächle leitete Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick, sie erfolgte einstimmig. Vorgestellt wurden die beiden neuen Wührewarte Thomas Steiner und Jan Tits, die auf Heinz Waßmer sowie Daniel und Eric Schmidt folgen.