Schopfheim Im Stadtmuseum Schopfheim hat Marc Viardot, Designdirektor des Sanitärherstellers Roca, kürzlich über die Schönheit klarer Formen, Nachhaltigkeit und das Erbe des bekannten Schopfheimer Designers Hans Theo Baumanns referiert.
„Früher habe ich Teddy Baumann in seinem Atelier manchmal über die Schulter geschaut“, erinnert sich Marc Viardot. Als Patenkind von Baumanns Tochter Luise Lenz besuchte er zuweilen die Werkstatt des Künstlers. Mit beruflichen Folgen: Der Diplom-Volkswirt startete 2003 beim Schweizer Sanitärhersteller Laufen und rückte, als sein langjähriger Arbeitgeber von dem Global Player Roca übernommen wurde, zum Direktor von dessen Design- und Marketingabteilung auf. Der Kontakt zu Baumann blieb prägend, wie der heute 48-Jährige bei seinem Vortrag im nahezu vollbesetzten Schopfheimer Museumskeller verdeutlichte. Nachhaltigkeit sieht Marc Viardot gleichzeitig in den Formen selbst – und folgt auch hier der Tradition seines Mentors: Manche Hotelporzellan-Serien Baumanns würden noch heute produziert, andere Schöpfungen fänden sich in renommierten Museen: „Baumann kritisierte flüchtige Trends. Design sollte beständig sein.“ Beispielhaft auch der, wie Viardot betonte, „demokratische Aspekt“ von Baumanns Design, der ästhetische und funktionale Objekte einem breiten Publikum zugänglich machen wollte. „Gestaltung sollte dem Menschen dienen – nicht sich selbst feiern“, resümierte Viardot einen Grundsatz seines Vorbilds. Die Ausstellung reist jetzt ins Europäische Museum für Modernes Glas in Rödental bei Coburg, wo sie ab dem Frühjahr zu sehen ist.