Schopfheim – Eichen und Enkenstein sind noch vor 19 Uhr und damit am schnellsten ausgezählt. Ein einheitlicher Trend ist da aber noch keineswegs ersichtlich. Während in Eichen die CDU mit 25,7 Prozent verglichen mit dem Bundestrend schwächer abschneidet, die SPD mit 14,79 Prozent durchschnittlich und die Grünen auf beachtliche 19,3 Prozent kommen, ist es in Enkenstein umgekehrt. Da hat die CDU mit 34,5 Prozent deutlich die Nase vorn und die SPD bringt es sogar auf satte 28,3 Prozent. Je mehr Ergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirken eintrudeln, desto mehr zeichnet sich an, dass kleinräumig betrachtet durchaus unterschiedlich gewählt wird. So schneidet die Union in Gersbach noch stärker als in Enkenstein ab (39,7) Prozent. Die AfD wiederum holt in Fahrnau (27,9 Prozent) ihr stärkstes Einzelergebnis, die Grünen in Kürnberg (23,1), die Linke in Raitbach (10,6) und das BSW in Gersbach (8,7). Wobei: Angesichts eines hohen Briefwähleranteils (4142 gültige Stimmen) sind die Ortsteil-Ergebnisse allerdings auch nur eingeschränkt aussagekräftig.
Um 21.04 Uhr liegen alle 25 Einzelergebnisse vor und da zeigt sich, dass das Ergebnis in der Gesamtstadt dann doch mehr oder weniger im Bundestrend liegt – wenn auch mit einigen Abweichungen. Bündnis90/Grüne schneiden in Schopfheim mit 15,3 Prozent demnach merklich besser ab als in den Hochrechnungen auf Bundesebene, in denen die Grünen zu diesem Zeitpunkt auf um die zwölf Prozent kommen. Die CDU wiederum ist in Schopfheim mit 25,6 Prozent etwas schwächer als auf Bundesebene. Die SPD hingegen liegt mit 16,4 voll im allgemeinen Trend, ebenso die AfD mit 20,1 Prozent. Die AfD liegt damit nicht nur hinter der CDU auf Platz zwei. Sie macht dabei auch den größten Sprung nach vorne: Bei der Wahl 2021 lag sie noch bei 9,6 Prozent, gewinnt also rund zehn Prozent dazu. Aber auch die Gewinne der CDU sind beträchtlich: Die Christdemokraten haben verglichen mit der Wahl von vor drei Jahren, als sie auf 18,7 Prozent abstürzten, an die sieben Prozent wieder zugelegt. Die Genossen der SPD müssen hingegen Federn lassen, verlieren um die zehn Prozent. Einen regelrechten Absturz erlebt die FDP: Holten die Liberalen 2021 noch 13,1 Prozent, sind es jetzt nur noch magere 4,5. Etwas besser als die FDP schneidet das BSW ab (rund 5,5 Prozent). Die Linke hat in Schopfheim mehr Rückenwind, wenn auch mit 7,2 Prozent nicht ganz so stark wie im Bund. Von den weiteren „sonstigen Parteien“ schneiden die Freien Wähler am besten ab. Sie holen zwei Prozent, die Tierschutzpartei etwas mehr als ein Prozent.
Bei den Erststimmen gibt es ein klares Bild: CDU-Mann Stefan Glaser hat die Nase mit 30,2 Prozent klar vorne. Auf Platz zwei folgt Marco Näger von der AfD (19,6 Prozent), der damit vor SPD-Kandidat Julian Wiedmann (18,3 Prozent) und Grünen-Bewerberin Jasmin Ateia (15,5) liegt.
Von 14.332 Wahlberechtigten geben in Schopfheim 11.463 Wähler ihre Stimme ab, 74 davon sind ungültig. Die Wahlbeteiligung beträgt knapp 80 Prozent und ist damit höher als bei den Wahlen 2021 und 2017. Damals lag die Quote jeweils bei 73,3 Prozent.
Zum zweiten Mal in Folge hat damit auch in Schopfheim eine Bundestagswahl wieder reibungslos funktioniert. Sowohl 2013 als auch 2017 hatte es in Schopfheim jeweils Probleme bei der Auszählung gegeben.