Kleines Wiesental – Nicht nur in Schopfheim ist inzwischen im öffentlichen Nahverkehr der flexible Bedarfsverkehr „LöGo-Bus“ unterwegs. Auch im Kleinen Wiesental fahren die roten Kleinbusse zu Tagesrandzeiten und an Wochenenden. In Schopfheim äußerten jüngst Senioren Kritik, die das rein auf digitale Bestellung zugeschnittene Buchungsverfahren bemängelten: „Wie geht das denn mit diesem Bestellbus? Klappt das? Funktioniert das?“ Diese Fragen stellte sich nun auch die Seniorenbeauftragte im Kleinen Wiesental. „Die ersten Reaktionen mancher auf das Angebot, zu reklamieren, wann dieser Bus nicht fährt, haben bestimmt ihre Berechtigung“, schreibt Mühlhäuser in ihrem Testbericht. „Eine andere Sicht wäre: Es gibt nun mehr Busangebot als zuvor. Es wurde im Kleinen Wiesental nichts gekürzt, sondern mehr Angebot geschaffen. Ich freue mich darüber“, führt sie weiter aus.

Ausflüge mit dem ganztägigen Angebot am Wochenende oder zur Heimfahrt für Jugendliche unter der Woche abends nach dem Training – das seien „durchaus Vereinfachungen für manche Fahrwege“. Sie habe den Bus bei einer abendlichen Fahrt von Zell ins Kleine Wiesental getestet, die problemlos geklappt habe. „Mein Buchungswunsch Abfahrt 20.15 Uhr wurde bestätigt, mit Buchungscode und Ankunftsvorhersage zwischen 20.35 und 21.05 Uhr – klar, es hätten ja noch andere dazukommen können, sodass Umwege gefahren werden und der Bus länger braucht.“ Ohne Zwischenstopp sei es zum Zielort gegangen. „Mein Tagesticket, das ich morgens gekauft hatte, wurde problemlos akzeptiert“, so Mühlhäuser. „Auch mit Fairtiq oder mit dem Deutschland-Ticket kann ich fahren. Hier beim Buchen unter Fahrgast einfach eingeben: ÖPNV-Ticket vorhanden.“

Auch einen weiteren Test – zu einem Wander-Trip am Wochenende – bestand der LöGo-Bus. „Eine Buchung zu zweit mit Hund, die ich über die App per Lastschrift bezahlen kann“, beschreibt Melanie Mühlhäuser. „Für den Hund muss man ein Kind buchen – ein bisschen Kreativität ist also gefordert.“ Es ging einmal am Samstag von Oberhäuser, einmal am Sonntag von Eichholz auf Ein-Weg-Wanderungen zurück nach Hause, ohne wieder zu einem Auto zurückkehren zu müssen.

Sie räumt aber ein: „Die neuen Haltestellen, die ja in sehr entlegenen Ortsteilen nicht gekennzeichnet sind, sind für unerfahrene Busfahrer bestimmt noch eine Herausforderung.“ Auch die Schopfheimer Kritik an der Hotline sei nicht unberechtigt: Beim Buchen über ein Call-Center, das sich mit den örtlichen Gegebenheiten nicht auskennt, sei noch manches zu lernen. Auch in der App seien die Buchungsschritte manchmal etwas unklar. „Aber mit ein bisschen Wohlwollen sowie Nachbesserungen, die bestimmt noch folgen werden, kann man dem Ganzen – finde ich – sehr viel Gutes abgewinnen.“