Kleines Wiesental Wer tritt das Erbe von Gerd Schönbett als Rathauschef der knapp 3000¦Einwohner zählenden Gemeinde Kleines Wiesental an? Die Antwort ist vertagt. Die 2280¦Kleinwiesentäler Stimmberechtigten dürfen in vier Wochen nochmals an die Urne. Am 13.¦April kommt es zur Stichwahl. Sie haben dann die Wahl zwischen dem Bürchauer Stefan Niefenthaler (32), Leiter des Forstreviers Schopfheim und Adrian Hofmann (29), Holzhandel-Filialleiter aus Münstertal.

Niefenthaler und Hofmann hatten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Am Ende lag Niefenthaler mit 491 Stimmen (31,8¦Prozent ) nur hauchdünn vor Adrian Hofmann (488 /31,6). Dass sich am Sonntag noch kein Bewerber durchsetzen konnte, war fast zu erwarten gewesen. Immerhin hatten sieben Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen: außer Niefenthaler und Hofmann auch Sebastian Matthaei, Esther Büttner, Reiner Weis, Rainer Brutschin und Dieter Ebernau. Zudem hatten die meisten Kandidaten im Wahlkampf gezeigt, dass es ihnen mit der Kandidatur ernst ist. Nur Sebastian Matthaei war sowohl der offiziellen Kandidatenvorstellung als auch der zweiten großen Veranstaltung mit allen Bewerbern fern geblieben, dem Speed-Dating des Vereins Erneuerbare Energien Kleines Wiesental. Das schlug sich auch im Wahlergebnis nieder. Matthaei landete abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Ab 18.15 Uhr trafen die Ergebnisse ein – zuerst aus Raich und Neuenweg. In beiden Orten hatte Niefenthaler die Nase vorne mit 53,7 und 36,4¦Prozent. Allerdings zeigte sich in der Folge auch, dass die Ortsteile unterschiedliche Favoriten hatten. In Tegernau etwa lag Rainer Brutschin mit 44,5¦Prozent vorne. In Sallneck (46,6¦Prozent) und Wies (43,7) wiederum war es Adrian Hofmann. Immer mehr zeichnete sich ein knappes Duell zwischen Niefenthaler und Hofmann ab. Kurz vor 19¦Uhr lagen auch die Ergebnisse aus Bürchau und Elbenschwand (gemeinsamer Wahlbezirk), Wieslet und der Briefwahl vor. In Bürchau und Elbenschwand hatte wiederum Niefenthaler die meisten Wähler hinter sich (31,8), in Wieslet Hofmann (37,4) und bei der Briefwahl wiederum Niefenthaler (37,7). Apropos Briefwahl: 276¦Stimmen waren per Briefwahl abgegeben worden, bei der Bundestagswahl waren es deutlich mehr – 560. Die Wahlbeteiligung betrug 67,7¦Prozent.

Nachdem das Ergebnis in der gut gefüllten Halle recht nüchtern zur Kenntnis genommen worden war, sorgte Bürgermeister Gerd Schönbett mit seiner Rede doch noch für ein wenig Applaus, etwa für die unterlegenen Kandidaten. Er lobte den fairen Wahlkampf sowie einen reibungslosen Ablauf wie schon bei der Bundestagswahl. Für die Stichwahl bat er darum, bei der Wahlbeteiligung noch einmal eine Schippe drauf zu legen. Der Sieger werde die Geschicke der Gemeinde acht Jahre lang ganz entscheidend leiten, betonte er.