Ingrid Böhm-Jacob

Der Ort reduziert sich nicht auf die Hauptstraße und das Thema Verkehr. Die direkte Lage am Rhein besser zu nutzen, ist deshalb mit erklärtes Entwicklungsziel von Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat. Wenn eines Tages die A 98 kommt und Entlastung bringt, muss Schwörstadt schon etwas zu bieten haben, um sich lebenswert zu zeigen.

Potenziale nicht immer auf den ersten Blick sichtbar

Diese Grundüberlegung steht auch hinter dem großen Anlauf, den die Gemeinde in den nächsten Tagen und Wochen gemeinsam mit den Bürgern für ein Entwicklungskonzept unternimmt. Die Potenziale sind nicht immer auf den ersten Blick sichtbar, aber mit Schwörstadt, Dossenbach auf dem Dinkelberg und dem direkt zugänglichen Rhein bieten sich genügend Ansatzpunkte. Die gilt es zu erkennen, und auszuarbeiten.

Verwaltung ist schon mitten drin im Thema

Die Verwaltung hat das Thema mit dem Zeithorizont 2035 mit Vertretern der Kommunalentwicklung schon angepackt. Die Bestandsaufnahme ist abgeschlossen. Der Gemeinderat beteiligt sich in diesem Prozess intensiv an den Entwicklungsfragen. Unter anderem hat er eine Klausursitzung zur kommunalen Entwicklung gemacht. „Im Tal der Liebe“, wie Trautwein-Domschat lächelnd anmerkt. Dabei handelt es sich um die Forellenzucht in Grafenhausen. „Dort wurde in einer kooperativen Atmosphäre gearbeitet“, sagt sie anerkennend. Dabei seien erste Schwerpunkte herausgearbeitet worden.

Förderzusage gibt dem Start einen Schub

Möglich macht den Start in die Kommunalentwicklung eine Förderzusage für die Gemeinde vom Dezember 2017. Die Aussicht, dass die planerische Perspektive mit mehreren Handlungsfeldern bis zu 50 Prozent bezuschusst wird, gibt der Sache Schub. Jugend und Senioren, Natur und Tourismus, die Entwicklung der Infrastruktur und der Wohnungsbau gehören zu den zentralen Handlungsfeldern.

Gemeinsam einen Mehrwert entwickeln

Die Einladungen für den Start des Beteiligungsprozesses sind gezielt ergangen, auch junge Familien sind angesprochen, sich mit ihren Ideen einzubringen und Schwörstadt für die Zukunft auszurichten. Trautwein-Domschat freut sich, dass die Kommunikation Fahrt aufnimmt mit praktischen Schritten, um bürgernah auf Augenhöhe zu kommunizieren. Mit Beispiel vorangehen, fällt der Bürgermeisterin dabei nicht schwer. Die Verwaltung organisiert für die Kommunalentwicklung den Rahmen, und ihr Wunsch ist es, dass sich die Bürger zu den Themen einbringen und gemeinsam der Mehrwert entwickelt wird.

Willkommene Perspektiven für die Naherholung

Willkommene Perspektiven für die Naherholung und den regionalen Tourismus, in dem die Gemeinde als Mitglied im Naturpark Südschwarzwald spielt, sieht die Bürgermeisterin auch im Interreg-Projekt Rheinufer extended, wo sehr gut mit der Nachbarstadt Rheinfelden zusammengearbeitet werde und Möhlin als schweizerische Nachbarstadt eingebunden ist.

Projekte sollen nachhaltig sein und mit den Bürgern wachsen

Den Übergang über den Rhein beim Kraftwerk Rhyburg-Schwörstadt attraktiver zu gestalten und die Angebote mit Liebe zum Rhein auszubauen und mit kleinen Bausteinen zu wachsen, damit die Lage am Rhein attraktiv wahrgenommen wird, gehört zu den Zielsetzungen. Dazu gehöre eine Leitführung im Wegenetz, Bänke und Grillstellen und auch die Rheinplattformen für Fischer ins Bewusstsein zu bringen und die Haltestelle des Ausflugsboots „Trompeter von Säckingen“ wieder zu reaktivieren. Der Wunsch der Bürgermeisterin auch hier: „Es soll nachhaltig sein und mit den Bürgern wachsen.“

Entwicklungsprozess in die Zukunft der Gemeinde

Schwörstadt startet eine Bürgerbeteiligung zur Zukunft der Gemeinde. Die Bürger haben die Chance, sich aktiv in den Entwicklungsprozess einzubringen.

  • Auftakt: Die Auftaktveranstaltung findet am Mittwoch, 17. Oktober, 19 Uhr, in der Turn- und Festhalle in Schwörstadt statt.
  • Projektwerkstatt: Eine Projektwerkstatt wird am Montag, 12. November, 18.30 Uhr, in der Turn- und Festhalle veranstaltet.
  • Fachleute: Bei diesen Terminen sind auch Martina Hinrichs, Stabstellenleitung Strukturpolitik & Tourismus, Landratsamt Lörrach, und Sabine Hartmann-Müller, CDU-Landtagsabgeordnete für den Wahlbezirk 59, anwesend.
  • Fragebogen: Es besteht auch die Möglichkeit, Vorstellungen zur Weiterentwicklung von Schwörstadt über die Homepage der Gemeinde zu übermitteln. Ein kleiner Fragebogen wird auf der Internetseite der Gemeinde freigeschaltet. (ibö)