Schwörstadt – Nach sieben erfolgreichen Jahren verlässt Björn Tscharntke die Grundschule Schwörstadt. Es gab keinen Ärger und keine unversöhnlichen Positionen. Tscharntke geht aus rein familiären Gründen zurück nach Ostsachsen, in die Gegend, aus der er stammt. Als er seine Tätigkeit in Schwörstadt begann, wurde gerade umgestellt von der einstigen Werkrealschule auf die Grundschule. Ihm oblag es, die neue pädagogische Ausrichtung einzuführen und den Schulbetrieb in neuer Form ins Laufen zu bringen. Weil damit auch Räume frei wurden und der Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen ein dringliches Problem war, wurde im nicht benötigten Schulteil ein neuer Kindergarten eingerichtet. Seitdem stehen Schule und Kindergarten gewissermaßen auf Tuchfühlung.

Als 2021 das Land für 19 Schulen ein Förderprogramm zum Ausbau als Kinderbildungszentren auslobte, wollte die Gemeinde als Schulträger gern dabei sein. Tscharntke fand bei dieser Aufgabe viele neue Partner, die alle zusammen ein tolles Gemeinschaftsprojekt auf den Weg brachten. Seitdem stehen Vorschulgruppen und die unteren Klassen in täglichem, sehr engen Kontakt. Die Vorzüge der Arbeit als Kinderbildungszentrum seien spürbar, meint der Schulleiter. Kinder würden durch die Kontakte zwischen den Altersstufen viel stärker zur kreativen Mitarbeit angeregt. Durch die neue, großzügige Raumsituation konnten neue Zwecke untergebracht werden. Einen Buchstabenraum gibt es, einen Zahlenraum, einen Musik- und Rhythmusraum.

In Tscharntkes Zeit fiel auch die Ausstattung der Schule mit den elektronischen Wandtafeln. All dies wäre wohl nicht zustande gekommen, wenn das gesamte Pädagogenteam nicht so überzeugend mitgezogen hätte. Björn Tscharntke ist des Lobes voll über alle, die sich im außerunterrichtlichen Bereich an der Gestaltung des Ganztagsbetriebes beteiligt haben. Sehr erfreulich sei auch, dass die Gemeinde durch Investitionen erheblich zur zeitgemäßen Umgestaltung der Schule beitrug. Brandschutz, Toiletten, digitale Ausstattung: Alles sei auf einem guten Niveau. Heute arbeiten zehn Lehrerinnen und Lehrer in den sechs Klassen. Die Schülerzahl hat sich seit 2017 um 40 auf jetzt 120 Kinder erhöht. Ohne die Teilnahme am Förderprogramm der Kinderbildungszentren hätten alle diese Umstellungen mit bleibendem Nutzen viel länger gedauert. Tscharntke war im Schulamt Lörrach für die frühkindliche Bildung zuständig. Dankbar blickt er auf das Engagement von Projektleiter Helmut Hälker zurück, er habe enorm großen Anteil daran, dass die Schwörstädter Schule als Naturparkschule zertifiziert wurde. Anerkennend äußert sich der Schulleiter zur Bereitschaft der ortsansässigen Vereine für deren Unterstützung, so lobt er den Fischerverein, die Musikvereine, den Schwarzwaldverein oder die Feuerwehr. Sie alle hätten vielseitige eigene Leistungen eingebracht, um auf ihrem Gebiet den Kindern zusätzliche Bildung zu ermöglichen.

Tscharntke ist mit Leib und Seele Grundschullehrer. Schon als Jugendlicher hatte er den Wunsch, diese Richtung einzuschlagen. Seit 2015 ist er Lehrer, 2017 kam er als Schulleiter nach Schwörstadt. Seine größte Erfahrung, die er mitnimmt: Je umfassender der Kreis der Beteiligten und Unterstützer ist, desto erfolgreicher verläuft die Bildung an der Grundschule. Nun geht er zurück nach Görlitz, seine Ehefrau und die Kinder haben den Umzug bereits absolviert. Auch dort wird er wieder eine Grundschule leiten.