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Menzenschwand (sb) Viele Originale zeigt das Winterhaltermuseum Le Petit Salon in Menzenschwand – etliche Werke sind Dauerleihgaben, viele sind Eigentum des Trägervereins Winterhalter in Menzenschwand. Vor einigen Wochen hatte der Verein das erste Ölgemälde ersteigert, das nun nach der Herbstpause stolz präsentiert werden sollte. Wenn das Museum am Sonntag wiedereröffnet wird, werden die Besucher den Neuzugang aber vermissen.

Es sei ein Schock gewesen, als die Schäden entdeckt wurden: Der Originalrahmen, den Franz Xaver Winterhalter in Paris selbst ausgewählt haben dürfte, wie die Vereinsvorsitzende Elisabeth Kaiser überzeugt ist, war an mehreren Stellen beschädigt. Sie habe alles genau dokumentiert und stets nach Rücksprache mit der Versicherung mit dem Auktionshaus und der zuständigen Spedition verhandelt. Manche schlaflose Nacht sei seither vergangen. Schließlich wurde eine Expertin beauftragt, ein Schadensgutachten zu erstellen. Wenn sie es demnächst erhalte, werde sie genau wissen, wie hoch der Schaden ist, auf dem der Verein aber nicht sitzen bleiben wird. Denn im Auftrag des Auktionshauses, bei dem Elisabeth Kaiser das Ölgemälde für den Winterhalterverein ersteigert hatte, soll der Rahmen fachgerecht restauriert werden – bis zum Abschluss der Arbeit bleibt das rahmenlose Bild geschützt im Tresor. Im Januar dann, so hofft Kaiser, werde das neue Kunstwerk endlich in der Ausstellung zu sehen sein.

Einen leeren Platz gibt es in der neugestalteten, rund 40 Bilder der beiden Winterhalterbrüder umfassenden Dauerausstellung dennoch nicht. Denn das Depot des kleinen Museums ist voll. Außerdem werden auch noch Italienbilder von Franz Xaver Winterhalter gezeigt. "Jetzt werden Sachen zu sehen sein, die noch nie gezeigt wurden", sagt Elisabeth Kaiser. Darunter seien auch mehrere Neuerwerbungen, zum Beispiel eine große Lithografie. Möglichst viele Dauerleihgaben suchten Bernd Coenen-Lehmann und sie für die neue Dauerausstellung aus, sagt Kaiser, denn die Leihgeber würden die Kunstwerke dem Museum nicht überlassen, damit sie im Verborgenen bleiben.

Das Problem sei aber der Platz und dadurch vergebe der Verein auch Chancen, neue Dauerleihgaben zu erhalten. Aber mittlerweile könnte der Verein die Ausstellung auch alleine mit den eigenen Exponaten füllen. Und die eigene Sammlung wird weiter wachsen, denn Elisabeth Kaiser hat den Markt stets im Blick: Regelmäßig schaut sie zum Beispiel in spezialisierte Internetforen oder erhält von Auktionshäusern Informationen über angebotene Winterhalterbilder. In der veränderten Dauerausstellung sehen die Museumsbesucher zum Beispiel Zeichnungen oder Aquarelle auf Zeichnungen, Ölgemälde und auch einige Reproduktionen.

Öffnungszeiten: Das Museum öffnet nach der Herbstpause erstmals am Sonntag, 11. Dezember, um 14.30 Uhr. Die Besucher werden mit einem Glas Sekt begrüßt. Die Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 14.30 bis 17 Uhr. Am 24. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen.