St. Blasien Schulsozialarbeiter sind wichtige Partner, wenn es um Bildung, Erziehung und Betreuung junger Menschen geht. Auch in der Fürstabt-Gerbert-Schule setzt man auf diese Unterstützung. Eine weitere Stelle mit einem Umfang von 60¦Prozent kommt zum Anfang des neuen Schuljahres dazu.

Seit knapp zwei Jahren ist Shania Kniffka an der Schule mit einem Stellenumfang von 90¦Prozent tätig. Im Rahmen ihres Studiums der sozialen Arbeit an der Dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen konnte sie praktische Erfahrungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Schulsozialarbeit bei ihrem Praxispartner, der Stadt Rheinfelden, sammeln. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Beratung von Schülern.

Als „Top drei“ der Probleme der Schüler nennt sie Konflikte untereinander, schulische Probleme, bei denen die Schüler nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, und psychische Probleme. Aber auch mit familiären Konflikten oder Liebeskummer wenden sich die Schüler an sie. Cybermobbing sei kein Thema bei den Gesprächen. Im schulischen Bereich werden Hausaufgaben, der Wunsch nach mehr Freizeit und die Erwartungen der Eltern, insbesondere im Hinblick auf gute Noten, angesprochen. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass Schüler nicht mehr so belastbar seien, erklärt Kniffka. Ein Grund könne sein, dass die Umstellung nach der Corona-Zeit vielen schwerfalle, erklärt sie.

Breit gefächert sind die Probleme der Schüler, angefangen von negativen Gedanken, Unwohlsein im eigenen Körper bis in sehr seltenen Fällen hin zu Suizidgedanken. Zuhören, das Unterstützen bei der Suche nach Beratungsangeboten und gegebenenfalls auch nach Therapieplätzen, aber auch Hilfe gegenüber den Eltern sind in diesen Fällen die Aufgabe von Shania Kniffka. Vielfach möchte sie mehr machen, aber: „Dies ist nicht möglich mangels der Qualifikation als Psychologin oder Psychotherapeutin“, bedauert sie.

Durchschnittlich stehen bei Shania Kniffka zwischen zehn und 15¦Beratungen von Schülern wöchentlich auf dem Programm. Besonders hoch sei der Beratungsbedarf vor Sommer- und Weihnachtsferien. Eines hat Kniffka festgestellt: Der Beratungsbedarf bei Schülern mit Migrationshintergrund sei nicht größer als der ihrer Mitschüler, was, wie sie sagte, an der guten Integration in der Schule liege.

Deutlich geringer ist der Beratungsbedarf bei Lehrern und Eltern Bei Lehrern geht es oft um den Umgang mit sozial auffälligen Schülern und Unterstützung bei Elterngesprächen, bei Eltern meist um Erziehungsfragen, aber auch um Konflikte der Kinder in der Schule. Die Schulsozialarbeiterin ist mit externen Fachleuten auch in die Präventionsangebote der Schule wie Rauch-, Alkohol-, Drogen und Medienprävention involviert. Viel Arbeit also bei rund 600 Schülern. .