„Es geht ums nackte Überleben“, sagt Norbert Goos, Inhaber des „Schwarzwaldhauses“ in Bernau. Derzeit hat sein Haus zwar geplante Betriebsferien, aber ob man anschließend wieder öffnen kann, sei offen, so Goos. Denn täglich gehen Stornierungen ein, zu den Gästen gehören viele Schweizer. Und auch was das Personal betrifft, herrscht Unsicherheit. Unsicher ist, ob die ausländischen Mitarbeiter, die während der Betriebsferien in ihre Heimat gereist sind, überhaupt wieder einreisen dürfen. Und auch, ob man an für dieses Jahr geplanten Investitionen wird festhalten können, ist offen, erklärt Goos und bezeichnet die derzeitige Situation als „Krieg ohne Waffen“.

Mit den Worten „Apokalypse“, „Endzeitstimmung“, „desaströs“ bezeichnet der Inhaber eines großen Gastronomiebetriebes in der Region die derzeitige Situation. Viele Absagen weit über Ostern hinaus gab es zu verzeichnen, auch in diesem Betrieb werden üblicherweise viele Gäste aus der Schweiz begrüßt. Sorgen macht man sich auch der Mitarbeiter wegen, gegenüber denen man eine Verpflichtung habe, hieß es. Wie sieht es mit Löhnen und Kurzarbeit aus? Informationen flossen nur langsam, so der Inhaber, man fühlte sich allein gelassen. „Eine Situation, die man vor wenigen Tagen nicht für möglich gehalten hat, ist jetzt Realität“, fügt er an.
Im Hotel „Adler“ in Häusern ist man dabei, die Lage zu sondieren, so Angela Haselbeck-Zumkeller, so unter anderem die Frage, wie weit der Begriff der touristischen Übernachtungen, die nicht mehr zulässig sind, zu fassen ist. Mit weiteren Stornierungen wird gerechnet. Eine Komplettschließung des Hauses ist vorerst nicht geplant, aber das könne sich jederzeit ändern, so die Gastronomin.
Auch wenn vieles noch unklar ist, eines steht jedoch fest: Man will Verantwortung übernehmen und daher zur Versorgung der Mitbürger, die infolge der Situation das Haus nicht verlassen können oder wollten, kulinarisch anspruchsvolles, gesundes und kostengünstiges Essen auf Rädern bieten.
Die Corona-Krise habe extreme Auswirkungen auf seinen Betrieb, sagte Wolfgang Brodmann vom „Domhotel“ St. Blasien. Man habe Stornierungen nicht nur für Ostern, sondern auch für den Sommer zu verzeichnen, auch im Restaurant laufe nichts mehr. Daher sei das Hotel für mehrere Wochen geschlossen, dann müsse man weitersehen. Es gelte, sich mit der Ausnahmesituation zu arrangieren, „da muss man durch“, so Brodmann.
„Die Einnahmen sind von einem auf den anderen Tag ganz weggebrochen“, sagt die Betreiberin eines Hotels in der Region – die meisten Buchungen seien schnell storniert worden. Das werde sich auch noch mit den wenigen noch vorhandenen Buchungen geschehen, sagt sie. Für die Mitarbeiter habe man Kurzarbeit beantragt, für sich selber könne sie das nicht. Nun müsse man alle Kosten genau überprüfen und möglichst schnell und stark senken.
Auch der „Dachsberger Hof“ in Wittenschwand muss wegen der Corona-Krise mit vielen Stornierungen leben, wie die Betreiber vieler anderer Betriebe rund um St. Blasien.