Das Leben wird eingeschränkt: Spielplätze sind gesperrt, die Gastronomie darf, wenn, dann nur eingeschränkt arbeiten, etliche Läden sind zu und die Gemeindeverwaltungen sind vor allem telefonisch zu erreichen. Auch das Amtsgericht schaltet in den Corona-Modus. Die Maßnahmen werden der Lage angepasst, sagte St. Blasiens Bürgermeister Adrian Probst am Montagmittag. Was heute undenkbar scheine, könnte wenige Tage später umgesetzt werden.
Er behielt recht: Die erste Version einer Allgemeinverfügung war gerade erst auf der Homepage der Stadt veröffentlicht worden, als die Bundesregierung nach Abstimmung mit den Ländern weitere Schritte bekanntgab. Diese Verfügung untersagt „öffentliche oder private Veranstaltungen und Versammlungen mit einer Teilnehmerzahl von mehr als 50 Personen“.
Team komplett einsatzbereit
Publikumsverkehr ist im Rathaus derzeit nicht möglich, telefonisch und per E-Mail sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der üblichen Öffnungszeiten erreichbar. Die Mannschaft der Verwaltung sei komplett einsatzbereit, sagte Probst, einige hätten Urlaub.

Um die Arbeitsfähigkeit möglichst aufrechterhalten zu können, werden Mitarbeiter, wenn es möglich ist, ins Homeoffice geschickt. So arbeite beispielsweise das Team des neuen Bauamts derzeit von zu Hause aus. Eine Kernmannschaft, zu der neben dem Bürgermeister auch die Hauptamtsleiterin Sylvia Huber gehört, werde aber im Rathaus präsent sein.
Manche Aufgaben müssten auch im Rathaus erledigt werden, weil dafür spezielle Computerprogramme notwendig seien, die eben nur auf Rechnern der Verwaltung laufen, erläuterte Probst. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs „werden sich im Bereich der kritischen Infrastruktur trennen“, sagte der Bürgermeister Adrian Probst. Die beiden Wassermeister und auch die Klärwärter sollen also möglichst ohne Kontakt und zum Teil auch zeitversetzt zum Kollegen arbeiten, um das gegenseitige Ansteckungsrisiko zu verringern. Außerdem seien die Mitarbeiter des Bauhofes in Kleinstgruppen unterwegs, Begegnungen werden möglichst vermieden.
Trauungen, die bereits vereinbart sind, können stattfinden – allerdings nur in Anwesenheit des Standesbeamten und des Brautpaars. Neue Heiratstermine gibt es bis auf Weiteres nicht. Die für nächste Woche terminierte Gemeinderatssitzung wurde in St. Blasien ebenso wie in Dachsberg und Höchenschwand bereits abgesagt, da keine dringenden Entscheidungen anstehen.