St. Blasien Im katholischen Kindergarten Arche Noah in St. Blasien steigen die Gebühren um 7,3 Prozent, in den kommunalen Kindergärten in Menzenschwand und Albtal um vier Prozent. Bislang hatte man sich für die Arche Noah an den Empfehlungen der Vertreter von Städtetag, Gemeindetag und Kirchenleitungen orientiert. Daran will der Gemeinderat festhalten, das Kindergartenkuratorium aus Vertretern der politischen Gemeinde und der Pfarrgemeinde hatte sich ebenfalls für diese Vorgehensweise ausgesprochen.

Entsprechend der Empfehlung der kommunalen und kirchlichen Spitzenverbände werden die Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2025/26 um 7,3¦Prozent erhöht. Das bedeutet für die Regelgruppe für das erste Kind 174 Euro, für weitere 134, 92 Euro und 31 Euro. In der Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten betragen die Gebühren 217 Euro, 167 Euro, 112 Euro und 47  Euro. In der Krippengruppe fallen für das erste Kind 482 Euro an, für weitere 358 Euro, 245 Euro und 102 Euro. Die Gebühren in der Ganztagsgruppe wurden auf 359 Euro, 294 Euro, 196  Euro und 83 Euro festgesetzt. Die Entscheidung fiel bei einer Enthaltung.

Anders sieht die Situation in den kommunalen Kindergärten in Menzenschwand und im Albtal aus. Hier müssen die Gebühren neu kalkuliert werden, sagte Bürgermeister Adrian Probst. Grundlage bleibt der Gemeinderatsbeschluss von 2021, nach dem Elternbeiträge und Zuwendungen des Landes einen Kostendeckungsgrad von 40 Prozent erreichen müssen. Dabei werden die Gebühren aus dem Vorjahr für das erste bis vierte Kind prozentual erhöht und die prognostizierte Kinderzahl berücksichtigt. Durch den Brand im Kindergarten Albtal und die Betriebsunterbrechung wurden 2024/25 keine Gebühren erhoben, sodass laut Probst eine wesentliche Bezugsgröße für die Neukalkulation fehlt und der bisherige Kalkulationsweg nicht adäquat angewendet werden kann. Aufgrund dessen hatte die Verwaltung angeregt, eine konsolidierte Betrachtung über beide Kindergärten heranzuziehen und eine Gesamtrechnung zugrunde zu legen.

Unter Berücksichtigung der Annahme betreffend Kinderzahlen, Kostenentwicklungen und Zuwendungen des Landes ergaben sich Gebühren von 269 Euro für das erste Kind, für weitere von 209 Euro, 142 Euro und 49 Euro. Dies entspreche einer Erhöhung von vier Prozent. Diese, wie Probst sagte, Sonderlösung für 2025/26 bezeichnete er als transparent und nachvollziehbar. Eine separate Kalkulation für die beiden Kindergärten sei erst nach Abschluss des kommenden Kinderjahres möglich. Ob dann eine separate oder gemeinsame Betrachtung erfolge, entscheide der Gemeinderat.

Klaus Dudarewitsch (SPD) regte ein gemeinsames Gebührenmodell für den katholischen und die kommunalen Kindergärten an. Dies müsse mit der Kirche besprochen werden, sagte Probst, man dürfe die unterschiedlichen Situationen nicht außer Acht lassen. Die vorgeschlagene Vorgehensweise bezeichnete er nur bei ähnlichen Kinderzahlen als tragfähig, bei großen Unterschieden müsse differenziert werden, auch in Hinblick auf die Inhalte. Frank Defrenne wies auf die verschiedenen Träger der Kindergärten hin. Die Kirche habe den Vorteil, dass die Stadt nur 91¦Prozent der Kosten zu tragen habe und Arbeit von der Verrechnungsstelle erledigt werde. Und: „Verschiedene Träger können nicht über einen Kamm geschoren werden.“

Er werde seine ablehnende Meinung gegen die Kindergartengebühren der kommunalen Kindergärten nicht ändern, so Dudarewitsch. „Wir finanzieren mit dem Länderfinanzausgleich die Kindergärten anderer Länder“, sagte er. Der Gemeinderat beschloss die Gebühren für die Kindergärten Albtal und Menzenschwand für das kommende Kindergartenjahr bei einer Gegenstimme. Probst teilte mit, dass in Sachen Leitung des Kindergartens Albtal inzwischen eine Lösung gefunden werden konnte. Auch ein Angebot für Kinder unter drei Jahren sei angedacht. Insoweit sei man in Abstimmung mit dem Kommunalverband Jugend und Soziales, die Signale seien positiv, so der Rathauschef weiter.