Acht Abiturienten haben die Bestnote 1,0 erreicht, der Durchschnitt war wie im Vorjahr bei 2,3. Mit dem Alfred-Delp-Preis, der höchsten Auszeichnung des Kollegs, wurde Linus Bölte geehrt. Für ein außergewöhnliches Projekt gab es einen Delp-Sonderpreis. „Die Zeit am Kolleg ist zu Ende, jeder geht nun seinen eigenen Weg“, erklärte Schülervertreter Linus Bölte in seiner Ansprache. Aber bevor es galt, endgültig Abschied zu nehmen, standen die akademische Abschlussfeier mit Zeugnis- und Preisübergaben, das traditionelle Abiturfoto vor dem Dom, Abschlussgottesdienst und Abiball auf dem Programm.

„Bleib erschütterbar und widersteh“ – diese Worte aus einem Gedicht von Peter Rühmkorf aus dem Jahr 1979 gab Schulleiter Michael Becker den Abiturienten mit auf den Weg. „Widersteh“ – man lebe in einer äußerst herausfordernden Situation, nicht zuletzt in Hinblick auf Kriege und Klimawandel. Mit dem Schritt aus dem Kolleg heraus sei jeder und jede herausgefordert, eigene Wege zu gehen und Entscheidungen zu treffen. Zu widerstehen gelte es den Versuchungen, den Kopf in den Sand zu stecken, wegzugehen und wegzusehen, und einfache Antworten zu finden. Wichtig sei nicht nur, kritisch zur bleiben, sondern auch der Respekt, der gehöre zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Becker. „Bleib erschütterbar“ – es gelte, nicht abzustumpfen, nicht einfach hinzunehmen, dass vieles nicht in Ordnung sei. Aber dafür brauche es viel Geduld und ein hohes Maß an Frustrationstoleranz.

Die Komplexität der Welt aushalten und sich nicht an das zu gewöhnen, was falsch laufe, gab Schulleiter Michael Becker den Abiturienten als Wunsch mit auf den Weg. Hinter dem Erreichen des Abiturs stehe nicht nur Arbeit, sondern auch Leben. „Nehmt die Erfahrungen, die ihr am Kolleg gewonnen habt, mit auf euren weiteren Lebensweg“, sagte Elternvertreterin Paola Pacheco. Viele Erlebnisse hätten die Jahrgangsstufe zusammengeschweißt, blickte Linus Bölte auf die zu Ende gehende Schulzeit. Nun heiße es, neue Türen zu öffnen und den eigenen Weg zu gehen. Die Umstellung werde schwer sein, neue Ansprüche und ein neues Umfeld auf alle zukommen. Die Schulzeit mit schwierigen und entspannten Momenten werde aber auf dem neuen Weg weiterbringen, zeigte er sich überzeugt.
Mit Linus Bölte, Chiara Gerth, Zhongyao Lyu, Maria Nießing, Daniel Schelle, Laurin Sperling, Zhiqiao Wang und Cynthia Zerfowski erreichten gleich acht Schüler die Traumnote 1,0. Schulleiter Becker und seine Stellvertreterin Catrin Stoll übergaben Zeugnisse und akademische Preise, Internatsleiter Marco Hubrig die Internatspreise.
Mit dem Alfred-Delp-Preis für außergewöhnliches Engagement zeichnete Kollegsdirektor Pater Hans-Martin Rieder Linus Bölte aus. Den Alfred-Delp-Sonderpreis erhielt der Seminarkurs (Joana Albiez, Nikola Agnieszka Cukierska, Jasmin Frommherz, Marla Maria Hilpert, Viktoria Eva Hippert, Alexia Kohlbrenner, Stella Konzack, Pascal Matzen und Fiona Robold) für das Stolpersteinprojekt.
Die akademischen Preise
- Physik – Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Niclas Köpfer, Arthur Corell
- Mathematik – Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung: Maria Nießing, Zhiqiao Wang
- Mathematik und Physik – Ferry-Porsche-Preis: Chengwei Jiang
- Biologie – Karl-von Frisch-Preis: Maria Nießing
- Deutsch – Scheffelpreis: Nadine Mutter
- Deutsch – Preis des Vereins Deutsche Sprache: Cynthia Zerfowski
- Alte Sprachen – Stiftung Humanismus heute – Latein: Linus Bölte, Chiara Gerth, Lilly Mutter, Maria Nießing, Cynthia Zerfowski
- Geschichte – Franz-Schnabel-Medaille: Marie Brzeski
- Wirtschaft – Südwestmetall Schulpreis Ökonomie: Adrian Brehm
- Wirtschaft – Verein für Sozialpolitik: Daniel Schelle
- Sport – Alfred Maul Gedächtnismedaille: Anton Backhaus
- Religion – Hermann-Maas-Abiturpreis der evangelischen Landeskirche: Adrian Brehm