St. Blasien Gegründet wurde der St. Blasier Traditionsbetrieb Elektro Defrenne 1928 von Frank Defrennes Großvater Felix als „St. Blasier Radiofunk“. Nach handwerklichen Anfängen bezog der Firmengründer das Gebäude „Haus Dossenbach“ (heute Anwaltskanzlei Joester und Riedl), welches später einem Brand zum Opfer fiel. Die Elektroabteilung wurde 1956 ausgebaut, ausgeführt wurden nun auch Elektroinstallationen und Kundendienst. Vier Jahre später erwarb Felix Defrenne Geschäftsräume in der Menzenschwander Straße, verbunden mit der Erweiterung des Sortiments um Spielwaren und Souvenirs.

Nach dem Tod von Felix Defrenne übernahm sein Sohn Bernd, der bereits früher in den Betrieb eingestiegen war, im Jahr 1970 das Geschäft. 1981 erwarb er das angrenzende „Haus Meister“ und erweiterte zwei Jahre später die Geschäftsräume auf eine Verkaufsfläche von 180 Quadratmetern. Bernd Defrennes Sohn Frank trat in die Fußstapfen von Vater und Großvater, absolvierte eine Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker, legte 1997 die Meisterprüfung im Elektrohandwerk ab und übernahm 2004 den Familienbetrieb.

Dieses Jahr steht nun eine Neuausrichtung mit Konzentration auf den Handwerksbetrieb an. Der Laden wird in Kürze schließen. Er habe eigentlich den Laden bis zum 100-jährigen Bestehen des Betriebes in drei Jahren weiterführen wollen, sich aber aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung schweren Herzens nun doch entschlossen, bereits jetzt zu schließen, so Defrenne. Seit zehn Jahren mache die Konkurrenz von Online-Anbietern, Vollsortimentern, Discountern und Drogeriemärkten ihm zu schaffen – eine Tendenz, die sich während der Corona-Zeit noch verstärkt habe. Auch nach der Pandemie habe sich wenig geändert. Eines betont Defrenne: Der Elektrobetrieb werde wie gewohnt weitergehen und das Jubiläum als reiner Handwerksbetrieb begehen. Er hoffe, dass ihm die Kunden weiterhin die Treue halten.

Mit dem laufenden Abverkauf sei er sehr zufrieden, so Defrenne. Eines bewege die Kunden, die, so Defrenne, die Schließung des Geschäftes sehr bedauern würden: Was wird aus dem König, der vor dem Geschäft seinen Platz hat? Gemeint ist die Skulptur, die Defrenne beim Bildhauersymposium vor rund 20  Jahren direkt von dem Künstler erworben hatte, da es eine Versteigerung der Skulpturen damals noch nicht gab. Der König soll auf dem Anwesen der Familie aufgestellt werden. Darauf hätten seine Kinder bestanden, sagte Defrenne lachend. Für die Ladenräumlichkeiten gebe es einen ernsthaften Interessenten und er sei zuversichtlich, in den nächsten Wochen alles unter Dach und Fach bringen zu können.