St. Blasien Die Fürstabt-Gerbert-Schule in St.¦Blasien hat sich auf den Weg gemacht, als Naturparkschule zertifiziert zu werden. Dafür müssen Module zu den Themen Natur, Kultur und Ökonomie angeboten werden. Ziel ist es, die Schüler in die Region zu integrieren. Für die Schüler, die noch nicht lange in der Gegend lebten, ist dies zudem eine Gelegenheit, die Region kennenzulernen, erklärt Malte Krebs, der an der weiterführenden Schule unterrichtet und gemeinsam mit seiner Grundschulkollegin Jasmin Brands für das Thema Naturparkschule verantwortlich ist.

Voraussetzung für die Zertifizierung ist, dass die Schüler im Laufe ihrer Schulzeit vier verschiedene Module mit je mindestens sechs Schulstunden durchlaufen. Die Module müssen dabei in den Bildungsplan des Unterrichts integriert werden. In der fünften Klasse steht das Thema Säugetiere auf dem Lehrplan. Und da passt das Thema Wolf und Luchs bestens. Peter Sürth, Experte für große Beutegreifer, ist in die Schule gekommen. „Wie viele Wölfe gibt es denn im Schwarzwald?“, will er von den Schülern wissen. Zwischen zehn und 15, schätzen sie und liegen damit nicht ganz richtig. Denn es sind nur drei, sagt Sürth. Wölfe wie Luchse haben für das ökologische System eine große Bedeutung und das mehrfach, zeigt Sürth auf. Die Überreste der von ihnen gerissenen Tiere dienen anderen Tieren, wie Füchsen, Maden und Käfern, als Nahrung, und durch die Zersetzung freigesetzte Nährstoffe gelangen in den Boden. Dort werden sie von Pflanzen aufgenommen. „Alles puscht und unterstützt sich gegenseitig“, so der Experte.

Und weiter: „Wölfe sind die persönlichen Fitnesstrainer von Rehen.“ Durch die Flucht vor Wölfen bleibe das Wild fitter und gesünder. Wölfe seien zudem ein Regulator für das Infektionsrisiko, weil zunächst kranke Tiere die Beute sind. Und sie haben auch einen Einfluss auf die Zahl der Pflanzen, denn in ihrem Fell setzen sich Samen fest und werden so in großem Umfeld verteilt. Denn Wölfe können in einer Nacht bis zu 50¦Kilometer zurücklegen. Ein weiteres Thema ist das Thema Risse von Weidetieren durch Wölfe. Einen hundertprozentigen Schutz durch Zäune oder Hunde könne es nicht geben. Es gelte vielmehr weiterzudenken, wie man das Problem lösen konnte. Er nennt als Möglichkeiten den Einsatz moderner Technik wie KI und Drohnen. Auf diesem Gebiet weiterzuarbeiten sei wichtig, denn es würden mehr Wölfe in die Region kommen, ist Sürths überzeugt.

Aber bringt das Gefahren für die Menschen in der Region mit sich? „Wölfe gehen nicht auf Menschen los“, ist sich eines der Kinder sicher. In den 25¦Jahren, in denen der Wolf in Deutschland lebe, habe es noch keinen einzigen Zwischenfall mit Menschen gegeben. Wenn man einen Wolf sehe, bestehe kein Grund zur Sorge. „Beobachtet den Wolf, aber lauft nicht hinterher“, gibt Sürth den Schülern mit.