St. Blasien – Vier Stunden vergingen wie im Flug: Unter dem Titel „Wetten, dass“ präsentierte die Narrenzunft Gaudi-Hans eine bunte Show, pointiert formulierte Beobachtungen des örtlichen Geschehens und natürlich auch Wetten. Als die Moderatoren Mario Allendörfer und Sebastian Stein Bürgermeister Adrian Probst mit einer Aufgabe überraschten, verrechneten sie sich – er löste sie.
Die Zunfträte wetteten, Probst werde es bis zum Ende des Programms nicht schaffen, elf amtierende oder ehemalige Gemeinderäte auf die Bühne zu bringen, die die blauen und weißen Gaudi-Hans-Socken tragen und das Lied der Zunft singen können. Während auf der Bühne Auftritt um Auftritt absolviert wurde, arbeitete Probst an seinem Sieg. Unter anderem Uwe Kaiser erwischte er bei einer Geburtstagsparty. Er kam aber dennoch in den Kursaal. Und da ohnehin derzeitige oder frühere etliche Ratsmitglieder auch als Mitglieder der Zunft und der Guggenmusik im Saal waren, standen am Schluss mehr als die geforderten elf Personen auf der Bühne, zeigten die Socken in korrekter Anordnung vor und stimmten gemeinsam das Gaudi-Hans-Marsch an. Die Wette war gewonnen.
Einige Neuerungen gab es bei der diesjährigen Bürgerversammlung und auch neue Gesichter standen auf der Bühne. Das war auch nötig, da sich im vergangenen Jahr Hanspeter Hofgärtner mit den Wiibern vom Berg nach zwölf Jahren von der Bühne verabschiedet hatten und die Gruppe Spaltar pausiert. Da ihm die Verantwortung für diesen Abschied angedichtet wurde, wurde Hofgärtner nun vor das Gaudi-Gericht zitiert. Mit der Auflage, bis zur Fastnacht 2024 mit den Hansen und den Maries einen Gaudi-Tanz einzustudieren, wurde Hanspeter Hofgärtner begnadigt. Voller Reue war der jedoch gar nicht: „Ich werde Dich bringen beim Tanzen zum Schwitzen“, kündigte er an. Die Stadtmusik und Jugendkapelle hatten spontan zugesagt, für Livemusik zu sorgen, die Hansen sorgten unter anderem als Sumoringer für viel Spaß, die Maries versuchten Persönlichkeiten der Stadt, unter anderem den Bürgermeister, in einer Dating-Show zu verkuppeln und im Zunftratsjournal beleuchtete man unter anderem die Erweiterungspläne der Gemeinde Dachsberg.
Die Lücken, die sich an verschiedenen Stellen der Stadt in Häuserzeilen, in der Stadtkasse oder aus ihrer Sicht auch in de Zeitung auftun, nahmen Steffen Seydel und Tobias Schneider in den Blick. Für das Duo war es die Premiere auf der Bühne.
Weniger Glück hatte die Gruppe Spaltar mit einer Wette, die sie eher unfreiwillig eingegangen sind. Sie müssen den Zunftrat zu einem Grillfest einladen. Sie hielten am Schluss aber dagegen: Sie wetten, dass der Rat nicht komplett zu dem Fest erscheint. Den Wetteinsatz wollen sie dann bei der närrischen Bürgerversammlung 2024 verkünden. Die Guggenmusik Neonröhrer sorgten dann nach Ende der Bürgerversammlung dafür, dass die Halle weiter bebte und das Fest noch lange nicht zu Ende war.