Stühlingen Beim grenzüberschreitenden Literaturfestival „Erzählzeit ohne Grenzen“ präsentiert Autorin Eva Christina Zeller am Sonntag, 6. April, 11 Uhr, in der Stadtbibliothek Stühlingen ihren Roman „Muttersuchen“. Sie ist in Ulm geboren, lebt in Tübingen und erhielt für ihr literarisches Werk unter anderem schon den Thadäus-Troll-Preis und den Preis der Akademie für gesprochenes Wort.

„Muttersuchen“ ist ein Roman, der mehr als eine Erzählung ist. Er ist ein Familienroman, ein Reiseroman und ein Erinnerungsroman und besteht aus Aufzeichnungen des Großvaters, der Mutter und von ihr selbst. Er beginnt im Jahr 1919 in einer deutschen Bahnhofswirtschaft. Der Großvater denkt bei der abenteuerlichen Geburt seiner Tochter an den Ersten Weltkrieg. Die Tochter will als Jugendliche nicht zum BDM (Bund Deutscher Mädel) und fährt stattdessen als Freiwillige zu den Kolonisten nach Bosnien. Die Erzählerin selbst geht 1976 zu den Hippies an die Westküste der USA, um der Enge im Pfarrhaus zu entgehen. Sie alle verbindet die existenzielle Frage: Wie können sie im Kontext der deutschen Geschichte ein moralisch gutes Leben führen? Die Lesung in der Stadtbücherei ist kostenfrei, ein Apéro wird geboten, Spenden sind erwünscht.