Stühlingen-Mauchen – Gasthäuser gibt es viele in unserer Region und einige davon haben eine lange Tradition und werden über Generationen hinweg von einer Familie unterhalten. Doch es gibt Ausnahmen, Gasthäuser, die in früheren Zeiten den Gästen Speisen, Getränke und auch Unterkunft gewährt haben, sind aufgelöst und heute weiß niemand mehr, welche Bedeutung solche Häuser einstmals hatten.

Einer dieser Gasthöfe ist das Gasthaus „Drei König“ in Mauchen. Mauchen, ein Teilort der Stadt Stühlingen, liegt in einem kleinen Seitental der Wutach und ist in Hanglage bewohnt. Grade diese Hanglage hat in früheren Zeiten eine große Rolle gespielt.

Fuhrleute, die mit Ochsenwagen Waren aus den Gebieten der Rheinebene oder auch der heutigen Schweiz weiter transportieren mussten, nutzen diese Täler häufig als kürzere Verbindungswege in den Schwarzwald oder die Baar. So blieb es nicht aus, dass diese Transporte Ruhepausen oder sogar Übernachtungen einlegen mussten, oftmals mussten sogar die Tiere gewechselt werden. Entsprechende Häuser waren daher gefragt. So entstanden in Mauchen Gasthäuser.

Eines davon das Gasthaus „Drei König“. Die Geschichte zeigt uns auf, dass gerade dieses Haus eines der ältesten Gasthäuser in der Region ist. Die erste Erwähnung dieses Gasthauses ist im Jahr 1433 bei einer Urkunde, die den Bau der Kirche in Mauchen neben einem sehr alten Hof mit Wirtschaft und Landwirtschaft belegt. Der Hof gehörte dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen. Der große Dorfbrand in Mauchen im Jahre 1875 vernichtete insgesamt 42 Häuser, darunter auch das Gasthaus „Drei König“. Erst im Jahr 1877 wurde es wieder aufgebaut.

Eng verbunden mit dem Gasthaus „Drei König“ in Mauchen ist die Geschichte der „Beckin von Mauchen“. Sie wurde am 18. Mai 1777 als Katharina Preiser in Mauchen geboren. Im Jahr 1800 heiratete sie, zwar nicht sehr gerne, den Bäcker und Kleinwirt Basler aus Mauchen. Sie gebar sieben Kinder und schon im Jahr 1808 starb ihr Mann. Sie betrieb weiter die Wirtschaft und Bäckerei allein mit nur einer Magd. Nach ihrem Tod im Jahr 1849 übernahm der Sohn Michael Basler das Gasthaus.

Sein Sohn Johann Nepomuk Basler übernahm im Jahr 1857 das Gasthaus, er verpachtete es für die Zeit, in der er Bürgermeister in Mauchen war an Alis Amann. Dann übernahm er es selber wieder. Er verkaufte das Gasthaus dann sieben Jahre später an Adolf Güntert.

Im Jahr 1883 wurde der Bierbrauer Clemens Güntert der Besitzer. Er starb im Jahr 1884 und seine Witwe Hedwig geborene Preiser führte das Gasthaus weiter. Im Jahr 1892 kommt die Wirtschaft in den Besitz von Stefan Morath und nach dessen Tod 1912 übernimmt sein Sohn Josef die Gastwirtschaft.

Später führen Hedwig und Hugo Rebmann das Gasthaus bis zum Tod von Hedwig Rebmann im Jahr 1988. Dann führt Hugo Rebmann das Gasthaus allein weiter, bis er im Jahr 2006 nach einem Schlaganfall zu seiner Tochter nach Laufenburg zieht.

Der Gastbetrieb stand dann still, bis im Jahr 2014 Edgar Keller dieses käuflich erwarb und den landwirtschaftlichen Teil des Gebäudes zu Wohnungen als einem Mehrgenerationen-Haus umbaute.

Der Gastwirtschaftsteil im Gebäude wird heute durch den Verein Jung & Alt, Attraktives Dorfleben im Mauchen geleitet, der einen gemeinsamen Mittagstisch einmal pro Woche, eine „Stubete“ sowie andere gesellige Möglichkeiten anbietet.