Bettmaringen Der Stühlinger Ortsteil Bettmaringen feiert sein 900-jähriges Bestehen mit vielen Aktionen über das ganze Jahr. Im Rahmen dieses Jubiläums fanden sich der Musikverein Echo (Leitung: Sascha Boll), der Männergesangverein (Leitung: Reinhold Indlekofer), der Chor Sunrising (Leitung: Neal Banerjee) und die Wilden Sonnen (Leitung: Petra Güntert und Carola Geng) zusammen und gestalteten einen musikalischen Spätnachmittag in der Bettmaringer Kirche.
Die Kirchenbänke waren voll besetzt, als die Jüngsten, die Wilden Sonnen, die Gäste musikalisch begrüßten. Mit der Unterstützung des Teenie-Chors sangen sie im Anschluss ein fetziges Räuberlied. Stefan Beck moderierte das Konzert, indem er in Kurzfassung auf die 900 Jahre des Orts zurückschaute. 9000 kleine Bettmaringer seien in dieser Zeit geboren worden, hätten miteinander gelacht, gestritten, gearbeitet und seien dann wieder gestorben. Beck versprach, im Laufe der Veranstaltung ein paar Geschichten und Hintergründe aus dieser Zeit preiszugeben.
1125, im tiefsten Mittelalter, bestand Pathemaringen (so der damalige Name des Orts) aus 46 Höfen und gehörte den Herren von Lupfen. Von dieser schweren Zeit berichtete das mittelalterliche Musikstück „Castrum Alemorum“, das der Musikverein überzeugend und eindrücklich aufführte. Mit „Non Nobis Domine“ und „Magnificat“ folgten zwei Kirchenstücke, die an die Geschichte des heiligen Georgs, des Kirchenpatrons, erinnern sollten. Beim ersten Stück füllten der Musikverein, der Männergesangverein und der Sunrising-Chor mit etwa 100 Personen den gesamten Altarraum aus, das Stück „Magnificat“ präsentierte der Sunrising-Chor alleine.
Stefan Beck berichtete vom Wohlstand des Orts Anfang des 19. Jahrhunderts, was in der Kirche noch zu sehen sei. 1828 sei die damalige Kirche abgebrannt. Durch die Spenden der Bettmaringer Einwohner seien die Altäre, die Orgel, die Bemalung, die Leuchter und auch die Uhr im Glockenturm finanziert worden, was alles heute noch zu sehen sei. Der Musikverein Echo und die Freiwillige Feuerwehr wurden in dieser Zeit gegründet. Der Männergesangverein sang mit Freude das in dieser Zeit von einem Lehrer komponierte „Bettmaringer Lied“ und die Jüngsten gaben das bekannte Kinderlied „In Mueders Stübele“ zum Besten.
Das 20. Jahrhundert war dann von zwei Kriegen geprägt, die 42 Bettmaringer Männer das Leben kosteten. 1929 brannten bei einem Großbrand 22 von 80 Häusern im Ort nieder, sie wurden aber dank der großen Spendenbereitschaft alle wieder aufgebaut. In diesem Jahrhundert schossen viele Vereine aus dem Boden und bereichern noch bis heute das Dorfleben. Es folgten beim Konzert die Stücke „Von guten Mächten“, „Die alten Straßen noch“, das Hatzenberglied, „Count On Me“, das Medley „80er-Kult(Tour)2“ und zum krönenden Abschluss mit allen Teilnehmern das zum Thema passende Stück „Dorfkind“. Die Gäste wurden noch eingeladen, vor der Kirche zu verweilen und die angebotenen Speisen und Getränke zu genießen.