Stühlingen Die Stühle im Gemeindesaal in Grimmelshofen reichten kaum, als der Gemeinderat erstmals im Stadtteil seine Sitzung abhielt. Gemeinderat Rüdiger Mayer (CDU) hatte die Idee dazu, weil die geplanten Baumaßnahmen für die Brücke „Schleitheimer Straße/Mühlbach“ auf der Tagesordnung stand. Bürgermeister Joachim Burger eröffnete die Sitzung mit einer traurigen Nachricht: Der langjährige Kreisbrandmeister und Stadtkommandant Ernst Kaiser ist gestorben.

Das Hochwasser vom 15. Juni 2021 hat Spuren in Grimmelshofen hinterlassen. Nach einer Untersuchung des Ingenieur-Büros Flösser aus Bad Säckingen muss die Brücke Schleitheimer Straße/Mühlbach rückgebaut und durch einen neuen Übergang ersetzt werden. „Die Traglast ist gefährdet und eine Dauerhaftigkeit ist nicht mehr gegeben“, erklärte Dieter Oberist vom städtischen Bauamt. „Das Brückenbauwerk, inklusive der beidseitigen Anschlussflächen, muss während der Bauarbeiten für Kraftfahrzeuge gesperrt bleiben.

Die Zeiträume für den Rückbau der bestehenden Brückenplatte und des Gewölbes werden rechtzeitig und unter Einhaltung der Vorgaben zur Umwelt und Natur mit den zuständigen Behörden abgestimmt“, sagte Oberist. Vom Juli 2026 bis März 2027 sei die Brücke nicht befahrbar. Mit der Ausführungsplanung und Ausschreibung ist vom Januar 2026 bis April 2026 zu rechnen. Das Verfahren mit Vergabe nach Mittelbewilligung soll vom Mai 2026 bis Juni 2026 stattfinden.

Der Antrag für die Förderung nach dem Tourismusinfrastrukturprogramm (TIP) muss bis Oktober dieses Jahres gestellt werden. Insgesamt wäre eine Förderung über Landesmittel bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten möglich. Wie hoch die Gesamtförderung für die Brücke Schleitheimer Straße/Mühlbach tatsächlich ausfällt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verbindlich genannt werden. „Die Notwendigkeit besteht. Es gibt vieles zu berücksichtigen“, fasste es Bürgermeister Joachim Burger zusammen.

Gemeinderat Wolfgang Zengel (FW) fragte, ob die Brücke breiter wird. Oberist betonte, dass die Brücke für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen etwas verbreitert werde. Sicherungsmaßnahmen waren die Voraussetzung, dass die Brücke geöffnet bleibt. Das Feuerwehrfahrzeug wird während der Baumaßnahmen ausgelagert. Die Behelfsbrücke wird für Fußgänger eingerichtet. Der Gemeinderat nahm wohlwollend vom Sachstand Kenntnis.

In der Einwohnerfragestunde wurde die Frage gestellt, ob es eine Fußgängerampel am Friedhof geben wird und wann diese kommen soll. Seit Dezember des Vorjahres bestehe diesbezüglich Kontakt mit dem Regierungspräsidium und der Straßenbaubehörde. Eine Verbreiterung des Standortes sei nicht möglich, weswegen es eine Ablehnung des Baureferats-Süd geben wird. „Da muss erst einmal etwas passieren“, schallte es aus der Einwohnerreihe. Bürgermeister Burger versprach, weiter darum zu kämpfen.

Die Fußgängerampel richte sich nach dem Verkehr, was erneut ein Raunen auslöste: „Das kann doch nicht sein.“ Auch die Verkehrsgeschwindigkeit durch Grimmelshofen lasse zu wünschen übrig. Leider sei es nicht möglich, einen „Tagesblitzer“ zu anzuschaffen, wie es in Bad Säckingen der Fall sei. Die Unverbesserlichen bekäme man nicht in den Griff. Fest stehe, keinen festen Blitzer zur Geschwindigkeitsüberwachung zu bekommen. Die einzige Möglichkeit sind die bereits im Einsatz befindlichen Geschwindigkeitsanzeigetafeln. Für Tempo 30 gebe es keine rechtliche Veranlassung.

Urkunden für fleißige Blutspender

In der Gemeinderatsitzung in Grimmelshofen ehrte Bürgermeister Joachim Burger ein Dutzend fleißige Blutspender.

  • Die Würdigung: „Es ist uns immer ein großes Anliegen, Sie auszuzeichnen“, freute sich das Stadtoberhaupt. Vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg–Hessen hatte die Verwaltung eine Liste, samt Urkunden und Ehrennadeln zugeschickt bekommen. Auch Johann Duttlinger vom DRK-Ortsverein Stühlingen war an der Feierstunde, um ebenfalls zu gratulieren. Mittlerweile liege ein anderer Blickwinkel vor, wenn es um Blutspenden geht, sagte Bürgermeister Joachim Burger und erläuterte die Bedeutung und Notwendigkeit der Blutspende. Mit Genugtuung stellte er fest, dass auch jüngere Spendenwillige den Weg zum Aderlass finden. Sein Dank galt ferner dem Ortsverein Stühlingen für die Ausrichtung der Blutspendetermine. „Wenn Hilfe notwendig ist, sind wir für Sie da“, versprach Burger.
  • Die Blutspende: Als einer von fünf Blutspendediensten des Deutschen Roten Kreuzes ist der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg–Hessen für die flächendeckende Versorgung der Patienten in Baden-Württemberg und Hessen verantwortlich – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Eine Spende rettet bis zu drei Leben! Für die Versorgung der Patienten mit sicheren Blutprodukten ist es deshalb sehr wichtig, dass jeder gesunde Erwachsene sein persönliches Engagement zeigt, indem er Blut spendet. Für die Behandlung der meisten Patienten werden jeweils nur bestimmte Bestandteile des Blutes benötigt. Dafür wird das gespendete Blut in rote Blutkörperchen, Plasma und ggf. Blutplättchen aufgetrennt. Also kann eine einzige Blutspende von jedem dazu beitragen bis zu drei Leben zu retten. Blut ist nicht künstlich herstellbar. Blutprodukte sind leider nur begrenzt haltbar, teilweise nur wenige Tage oder wenige Wochen.
  • Die Ehrung: Respekt gebührte zwölf Stühlingern, welche mit einer Großpackung Schokolade von der Stadt belohnt wurden. „Spitzenreiter“ war Klaus Boma, dem als Zeichen des Dankes vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen, eine Urkunde samt Blutspenderehrennadel – ein Kreuz mit Eichenkranz in Gold, echtem Granat, sechs Brillanten und der Zahl 125 verliehen wurde. Edwin Schanz und Corina Fauser spendeten 50 Mal und erhielten das Kreuz mit Eichenkranz in Gold, echtem Granat, sechs Brillanten, mit der Zahl 50. 25 Mal waren Ilona Schanz, Angelika Pfeifer und Doris Burger beim Spenden, weshalb sie die Blutspenderehrennadel Kreuz mit Eichenkranz in Gold mit aufgesetztem rotem Stein bekamen. Das Goldene Kreuz mit aufgesetztem rotem Stein ging für zehnmaliges Spenden an Michael Basler, Andreas Duttlinger, Andreas Hoffmann, Verena Ilg, Gina Steinle und Andreas Zolg.
  • Der Nächste Blutspendetermin: Am Dienstag, 6. Mai, 14.30 bis 19.30 Uhr, ist im Konradsaal, Kalvarienbergstraße 4, der nächste Blutspendetermin in Stühlingen. Infos unter der kostenlosen Spenderhotline 0800/1194911 von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr.